Interview: "Die Begeisterung entscheidet"

Kommen ehemalige Zeitsoldaten der Bundeswehr als Mitarbeiter für Logistikunternehmen infrage? Thomas Wimmer: Zeitsoldaten verfügen genauso über spezifische Berufserfahrung wie Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft. Sie sind fundiert ausgebildet - allerdings in einem aus Perspektive der Wirtschaft untypischen Fachgebiet. Ist das keine allzu große Hürde? Aus meiner Sicht gibt es keine bedeutenden Unterschiede zwischen Bewerbern mit ziviler oder militärischer Berufsausbildung. Die Begeisterung für die Logistik entscheidet. Wer beispielsweise bei einem Automobilzulieferer in der Logistik gearbeitet hat, findet bei einem Wechsel in den Handel andere Begriffe und Inhalte vor, die aber auf den zweiten Blick doch wieder Ähnlichkeiten aufweisen, sodass man sich schnell zurechtfinden kann. Wie beurteilen Sie die Bereitschaft von Logistikunternehmen, in Eingliederungs- und Ausbildungsmaßnahmen für ehemalige Zeitsoldaten zu investieren? Streichen Sie bitte das Wort"Logistik" vor "Unternehmen". In der gesamten Wirtschaft gilt: Wer Arbeitskräfte einstellt, wird diese in seinem Unternehmen mit spezifischen Kenntnissen ausstatten. Wenn Zeitsoldaten, insbesondere aus Offizierslaufbahnen, in die zivile Wirtschaft wechseln, erhalten sie sehr gute Lernangebote, die ihnen genau diesen Übergang erleichtern. Als BVL (Bundesvereinigung Logistik) bieten wir beispielsweise das Kompaktstudium Logistik an, eine Intensivschulung in sieben Wochen, verteilt über acht Monate, in denen das Fachwissen und das Fachvokabular vermittelt werden, die in der zivilen Wirtschaft Anwendung finden. Wer so eine Chance auslässt, macht es sich unnötig schwer.

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