Wien. Die Deutsche Post greift die Österreichische Post im B2C- und C2C-Geschäft an. Der Marktauftritt in Österreich erfolgt in Gestalt der DHL Paket Austria, dessen Geschäftsführer Günter Birnstingl bis Ende des Jahres ein eigenes Paket-Zustellnetz aufziehen will. Derzeit wird gerade das erste Logistik-Zentrum im Bereich des Cargo Center Graz in Werndorf im Süden Österreichs gebaut, im Oktober wird es bezugsfertig sein. Weitere Logistik-Zentren sollen folgen. Über diese Zentren erfolgt die Verteilung der Pakete zu 21 Depots im ganzen Land, von wo aus wiederum selbständige Zustellpartner die letzte Meile zum Kunden erledigen.
Zugestellt wird von Dienstag bis Samstag bis die Abendstunden, um eine hohe Erstzustellquote zu erreichen. Wird der Empfänger nicht angetroffen kommt das Paket in einem der 2000 Paket-Shops, wo er seine Sendung selbst abholen kann. Die Loslösung von der Österreichischen Post als bisherigen Partner erklärt Birnstingl mit der Europa-Strategie der Deutschen Post, die aus dem E-Commerce-Handel resultierenden steigenden Transporte im eigenen Regime grenzüberschreitend abwickeln will. „Wir verstehen uns als alternativer Anbieter in diesem Bereich und glauben, dass Österreich einen zweiten starken Anbieter verträgt. Wir wollen die Nummer zwei in Österreich werden“, erklärt Birnstingl den Anspruch von DHL Paket. Preislich werde man 10 bis 15 Prozent unter der Österreichischen Post liegen, das Laufzeitversprechen vom Absender bis zum Empfänger liegt bei 48 Stunden.
Laut DHL Paket kaufen vier Millionen Österreicher regelmäßig im Internet ein, viel davon bei deutschen Online-Händlern, was bedeutet, dass viele Pakete von Deutschland nach Österreich zu transportieren sind. (mf)