Bielefeld. Deutschlands berüchtigtste Blitzanlage auf der Autobahn 2 am Bielefelder Berg wird nach einer Zwangspause wieder aktiv. „An diesem Freitag wird die Anlage geeicht und legt dann wieder los", sagte Ulrich Höner vom Ordnungsamt der Stadt Bielefeld am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa.
Wie im Vorjahr musste der Blitzer auch in diesem Jahr drei Monate wegen der Bauarbeiten auf der A2 aussetzen. Das ist ein herber Verlust für die Stadtkasse. Denn seit der Inbetriebnahme im Dezember 2008 hat die Anlage 550.000 mal geblitzt und ist damit eine der meistbeschäftigten Radarfallen.
Allerdings bedeutet nicht jeder Blitz Bares, schränkte Höner ein. Lediglich 290.000 Blitzen folgte auch die Geldstrafe. „Vor allem osteuropäische Fahrzeughalter können wir nicht verfolgen, weil es keine entsprechenden Abkommen gibt", sagte Höner.
Die A2 ist eine der wichtigsten Ost-West-Achsen Europas. Sie reicht fast 500 Kilometer von Oberhausen bis nach Berlin und ist neben der A3 die meistbefahrene Autobahn Deutschlands, 50.000 Fahrzeuge jeden Tag in beiden Richtungen, Tendenz steigend. Viele Osteuropäer, die im Westen arbeiten, nutzen die A2, im Volksmund „Warschauer Allee".
Mit westeuropäischen Staaten gebe es zwar Abkommen, um Bußgelder einzutreiben, sagte Höner. Es hapere aber an der Umsetzung. Denn oft sei es kaum möglich, in manchen Ländern überhaupt den Halter des Fahrzeugs zu ermitteln. Gut laufe dagegen die Zusammenarbeit mit den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und Italien.
Trotz aller Zwangspausen lohnt sich die Anlage für die Stadt Bielefeld allemal. 2009 kamen so zehn Millionen Euro in die Stadtkasse, im vergangenen Jahr waren es immerhin 8,3 Millionen und in diesem bislang 3,9 Millionen Euro. Und das Jahr ist ja noch lang. (dpa)