Bonn. Wegen des Booms im Online-Handel hat die Deutsche Post DHL deutlich mehr Pakete verschickt als erwartet und dadurch Schwächen im Werbegeschäft ausgeglichen. Im dritten Quartal habe man in Deutschland 367 Millionen Pakete verschickt und damit 11,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, teilte der Konzern am Dienstag in Bonn mit. Zu Jahresbeginn hatte die Firma nur mit einem Wachstum von bis zu fünf Prozent gerechnet.
In der Sparte Post & Paket Deutschland gab es allerdings auch Schattenseiten: Die Briefmenge schrumpfte schneller als zuvor, zudem ging das Geschäft mit lukrativen Werbesendungen deutlich zurück. Grund hierfür: die knappen Kassen von Firmenkunden in Corona-Zeiten.
Umsatz und Gewinn sind deutlich gewachsen
Die Paketdienste liefen aber so gut, dass der Konzernbereich trotz dieser Rückschläge wuchs: Die Umsätze bei Post & Paket Deutschland erhöhten sich im Zeitraum Juli bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,4 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro, das operative Ergebnis stieg von 304 Millionen auf 320 Millionen Euro. Ohne einen Corona-Bonus von 300 Euro pro Mitarbeiter und eine tariflichen Einmalzahlung wäre er noch höher ausgefallen.
Der Gesamtumsatz des Konzerns stieg im dritten Quartal um 4,4 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro. Da es in Bereichen wie dem Expressgeschäft sehr gut lief und man dort viel profitabler wirtschaftete, erhöhte sich der Nettogewinn sogar um etwa die Hälfte auf 851 Millionen Euro. (dpa/ag)