Deutsche Post DHL

Deutsche Post DHL Post geht in die Offensive Der Marktführer im deutschen Paketgeschäft Deutsche Post DHL rüstet sich für den E-Commerce-Boom und will bis 2014 in Deutschland 20.000 neue Paket-Annahmestellen schaffen. Der Kampf um Privatkunden im Paketgeschäft geht in die nächste Runde. Erst vor wenigen Wochen hatte Paketdienstleister DPD die Verdopplung seiner Paketshops in Deutschland vermeldet (siehe VR 24/13). Nun legt Deutsche Post DHL, hierzulande mit 41 Prozent Marktanteil im B2B- und B2C-Paketgeschäft die Nummer eins, kräftig nach: 20.000 zusätzliche Paket-Annahmestellen will die Post bis Ende 2014 hierzulande schaffen. Das kündigten Konzernchef Frank Appel und Vorstand Brief Jürgen Gerdes letzte Woche vor Medien in Berlin an. Genaue Zahlen zum Investitionsvolumen nannten beide nicht. Nur so viel: Laut Gerdes handelt es sich um einen „kleinen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag“. Hintergrund für die Offensive des Logistikkonzerns ist der Paketboom dank E-Commerce. So sind die Umsätze laut Gerdes von DHL Paket hierzulande seit 2009 jährlich im Schnitt um rund 10,5 Prozent pro Jahr gewachsen und lagen zuletzt im Jahr bei 3,477 Milliarden Euro. Schon heute trägt damit das Paketgeschäft bei der Post über ein Viertel zum Gesamtumsatz des Unternehmensbereichs Brief bei, während die Briefmengen laut Gerdes jährlich um zwei bis drei Prozent schrumpfen. Und ein Ende des Paketwachstums ist nicht in Sicht, zeigte sich Gerdes überzeugt. So vertreibe der deutsche Einzelhandel heute fast zehn Prozent seiner Produkte online, in den kommenden zehn Jahren sollen es schon bis zu 20 Prozent sein, zitierte er aus einer Studie des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels. Um für diese zusätzlich zu erwartenden Paketmengen gerüstet zu sein, investiert der Konzern viel Geld in den Ausbau seines Paketnetzes: Rund 750 Millionen Euro sollen es im Zeitraum 2011 bis 2014 insgesamt sein. Ziel ist es, das Paketgeschäft langfristig neben dem klassischen Briefgeschäft und den E-Produkten als starke Säule des Brief-Bereichs zu etablieren. Gerdes: „Wir sind auf dem Weg von einer reinen Brief-Firma zu einer Brief- und Paketfirma.“ Ähnlich wie bei den Partnerfilialen und Verkaufspunkten setzt die Post bei ihren 20.000 neuen Paketshops auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Kaufleuten im Einzelhandel, verbunden mit entsprechenden Öffnungszeiten des lokalen Handels. In diesen Paketshops können dann Endverbraucher frankierte Pakete, Päckchen und Retouren einliefern – neben den 13.000 Postfilialen und über 2500 Packstationen. Die ersten rund 100 DHL Paketshops sind seit letzter Woche in Berlin am Netz, bis Ende 2013 sollen es deutschlandweit insgesamt 10.000 sein. Weitere 10.000 sollen bis Ende 2014 folgen. Zusätzlich testet die Post laut Gerdes derzeit Paketkästen – für Ein- und Zweifamilienhäuser in ländlicheren Gebieten. Und schließlich will sie die Zahl ihrer Packstations-Fächer von derzeit 230.000 auf über 250.000 Fächer und insgesamt 2650 Automaten erhöhen. Die Gefahr, dass sich manche der angebotenen Lösungen dann überlappen, sieht Gerdes nicht. Der Vorstand wörtlich: „Mit ist es egal, welche unserer Lösungen ein Kunde nimmt. Hauptsache, er macht es mit uns.“ ❙❚■ Eva Hassa Daten + Fakten DHL Paket Deutschland Um die Kapazitäten und den Automatisierungsgrad im deutschen Paketgeschäft zu steigern, investiert Deutsche Post DHL im Zeitraum von 2011 bis 2014 insgesamt 750 Millionen Euro. Die Post befördert derzeit werktäglich über 3,2 Millionen Pakete und verfügt dafür über folgende Infrastruktur: 13.000 Paketzusteller und 32.000 Verbundzusteller (Zustellung Briefe und Pakete), 9200 Fahrzeuge für die Paketzustellung, 33 Paketzentren, 20.000 Verkaufsstellen, 2500 Packstationen, 1000 Paketboxen, 100 Paketbriefkästen, 200 Zustellbasen. eh „Die Umsätze von DHL Paket sind seit 2009 im Schnitt pro Jahr um 10,5 Prozent gestiegen“ Jürgen Gerdes, Vorstand Brief Deutsche Post DHL