Bonn. Die Deutsche Post hält auch nach fast vier Wochen Streik an der umstrittenen Ausgliederung von Paketgesellschaften mit niedrigerer Bezahlung fest. „Dass es die neuen Gesellschaften gibt, ist für uns nicht verhandelbar“, betonte Konzernchef Frank Appel in einem Interview der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“.
Für die am Freitag und Samstag bevorstehenden Tarifverhandlungen für die rund 140. 000 Tarifbeschäftigten mit der Gewerkschaft Verdi sei er dennoch zuversichtlich.
Knackpunkt im Tarifkonflikt sind die Gesellschaften für Paketzusteller, die nicht nach dem Haustarif der Post bezahlt werden sollen. Derzeit arbeiten darin rund 6000 Menschen, die Zahl soll weiter steigen. Verdi sieht in dem Schritt einen Tarifbruch und fürchtet, dass nach der schlechteren Bezahlung im Paketdienst bald auch Einschnitte bei der personalintensiven Briefbeförderung folgen könnten.
Appel betonte erneut, dass es in den Gesellschaften nur um neue Mitarbeiter gehe: „Die Mitarbeiter, die schon heute im Unternehmen beschäftigt sind, werden nicht schlechter gestellt. Aber wir müssen unsere Kostenstrukturen bei neu entstehenden Arbeitsplätzen wettbewerbsfähig machen.“
Die Post zahlt im Haustarif durchschnittlich gut 17 Euro, in den neuen Gesellschaften im Schnitt 13 Euro. Wettbewerber setzten dagegen vielfach Subunternehmer ein, die nur zum 8,50-Euro-Mindestlohn beschäftigten, argumentiert die Post. (dpa)