Bonn. Die Deutsche Post hat trotz völliger Öffnung des Markts bei der Briefzustellung ihre dominante Position noch ausgebaut. Der Konzern kam 2008 beim Umsatz auf einen Marktanteil von 89,3 Prozent (2007: 88,7 Prozent), wie die Bundesnetzagentur am Donnerstag in Bonn berichtete. Das staatliche Restmonopol der Deutschen Post war Ende 2007 ausgelaufen. Bei der Konkurrenz wirkte sich offenbar der auf Druck der Deutschen Post 2008 eingeführte Branchen-Mindestlohn negativ auf Ausbaupläne aus. Nach Angaben eines Post-Sprechers wird allerdings bei den meisten Wettbewerbern aufgrund der weiter unklaren Rechtslage noch kein Mindestlohn gezahlt. Die Post habe sich deshalb gut am Markt behauptet, weil sie gute und qualitativ hochwertige Angebote habe, sagte der Sprecher. Post- Vorstandschef Frank Appel baut - neben dem globalen Logistikgeschäft - weiter auf das heimische Briefgeschäft und hat neue Investitionen und innovative Angebote angekündigt, um die Konkurrenz auf Distanz zu halten. Netzagentur: Kein chancengleicher Wettbewerb Eine Reihe von neuen Anbietern gab 2008 wieder auf. Bei den Konkurrenzunternehmen der Post wurden laut Jahresbericht der Netzagentur 2008 auch fast die Hälfte der Stellen (rund 19.000) abgebaut. Von einem „funktionsfähigen“ und „chancengleichen“ Wettbewerb könne noch keine Rede sein, stellte die Behörde fest. Insgesamt stagniere das klassische Briefgeschäft wegen zunehmenden elektronischen Verkehrs auch. Der Umsatz lag 2008 bei insgesamt 9,7 Milliarden Euro. Im Aufwind ist hingegen der Markt für Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP-Markt), wo es kein Monopol der Post mehr gab. Der Gesamtumsatz der hier tätigen Unternehmen lag 2008 bei mehr als 15 Milliarden Euro. Im KEP-Markt herrscht laut Netzagentur bereits funktionierender Wettbewerb. Es gebe fünf große Unternehmen und eine Vielzahl von kleineren Unternehmen. Der Marktanteil der Post- Konkurrenten liege bei mehr als 60 Prozent. (dpa)
Deutsche Post baut Dominanz im Briefmarkt aus
Marktanteil auf 89 Prozent gesteigert / Netzagentur sieht keinen chancengleichen Wettbewerb