Kopenhagen. Die Luftverschmutzung aus Industriebetrieben kostet jeden Bürger in der EU durchschnittlich 200 bis 330 Euro pro Jahr. Deutschland mit seinen großen Industrieanlagen sei dabei vor Polen, Großbritannien, Frankreich und Italien Verursacher der höchsten Schadenskosten, teilte die Europäische Umweltagentur (EUA) bei der Veröffentlichung einer Studie am Donnerstag in Kopenhagen mit.
Für 2009 errechnete die EUA Gesamtkosten durch industriell verursachte Luftverschmutzung für die EU zwischen 102 und 169 Milliarden Euro. "Wir können es uns nicht leisten, diese Probleme zu ignorieren", sagte die Direktorin der Umweltagentur, Jacqueline McGlade. Sie verwies darauf, dass allein fünf der zehn Anlagen, die die höchsten Kosten verursachen, in Deutschland angesiedelt seien, etwa ein Fünftel der Folgekosten von schädlichen Emissionen komme aus deutschen Industriebetrieben. Gesenkt werden könnten diese Kosten durch verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien ohne direkte Schadstoffemissionen.
Die "Spitzenstellung" Deutschlands ergab sich aus der Größe der hier angesiedelten Industrieanlagen sowie Kraftwerken. Gemessen an der Produktivität der jeweiligen Volkswirtschaft verursachten dagegen Länder wie Bulgarien, Rumänien, Estland, Polen und Tschechien die höchsten Kosten. (dpa)