Berlin. Der Güterverkehr auf der Tausende Kilometer langen Strecke zwischen Deutschland und China wird für die Deutsche Bahn immer wichtiger. Die in 2016 mehr als 40.000 transportierten Container seien eine „ordentliche Steigerung“ im Vergleich zu 2015, sagte Vorstand Ronald Pofalla kürzlich der „Welt“. Damals waren es noch 35.000 Container. Bis 2020 soll sich die Zahl auf rund 100.000 erhöhen. Der Deutsche-Bahn-Manager hatte dieses Ziel im vergangenen Frühjahr auch mit Blick auf das Wirtschaftswachstum in der Volksrepublik genannt, das verglichen mit anderen Ländern trotz der jüngsten Abkühlung immer noch recht hoch ist.
„China will in den nächsten Jahren über 300 Milliarden Euro in seine Verkehrsinfrastruktur investieren“, sagte Pofalla, der unter anderem Generalbevollmächtigter für internationale Beziehungen bei der Bahn ist, der Zeitung. „Als Partner können wir von der Wachstumsstory der Chinesen profitieren.“
Für die Strecke von Europa nach China bräuchten die Güterzüge im Schnitt 14 bis 16 Tage. Die meisten Waren von und nach China sind nach wie vor mit Containerschiffen unterwegs. Als Alternative zu den herkömmlichen Seerouten oder auch zu Cargo-Transporten per Flugzeug kann sich der Landweg nach Einschätzung der Bahn bei bestimmten Gütern wie Elektronik oder Bekleidung aber rechnen.
Im März 2005 hatte die Bahn dem Bericht zufolge zum ersten Mal vier Testzüge auf die Reise nach China geschickt. 2014 gab es rund 300, 2015 dann schon rund 400 Züge. Derzeit sind etwa Chongqing und Duisburg, Zhengzhou und Hamburg, Wuhan und Duisburg/Hamburg, Changsha und Duisburg oder Shenyang und Leipzig verbunden. (dpa/ag)