Berlin/Erfurt. Damit künftig auch Güterverkehr auf der ICE-Strecke zwischen Berlin und München fahren kann, soll die Technik an der Trasse angepasst werden. Haltepunkte müssten verlegt werden, damit die schweren Güterzüge mehr Anlauf bekommen, um vor allem in Thüringen die Steigungen zu schaffen, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Montag auf Anfrage. Zuerst hatte die in Suhl erscheinende Zeitung „Freies Wort“ (Montag) darüber berichtet.
Die Planung sei in diesem Jahr aufgenommen worden, hieß es. Details zum Zeitplan oder dazu, ob auch Anpassungen außerhalb Thüringens notwendig werden könnten, waren zunächst nicht bekannt. Denkbar seien Bauarbeiten während der Nacht, so dass der Zugverkehr auf der im Dezember 2017 in Betrieb genommenen Strecke nicht beeinträchtigt wird.
Bisher verkehren keine Güterzüge auf der Trasse
Bisher ist noch kein Güterverkehr auf der Strecke unterwegs. Das liege zum einen an der genannten Problematik: Für Züge, die schwerer als 1200 Tonnen sind, seien die Abstände der vorgesehenen Haltepunkte zu kurz, um genügend Schwung zu holen. Ein anderes Problem sei, dass Güterzüge mit einer bestimmten Technik ausgestattet werden müssten, um die Signale entlang der Trasse zu erkennen. Diese Technik fehle in vielen Wagen noch.
Die Kosten für die Anpassung der Strecke belaufen sich laut Bahnsprecher auf rund eine Million Euro. Der Neubau der Strecke, die von Berlin über Erfurt durch den Thüringer Wald nach München führt, hatte etwa zehn Milliarden Euro gekostet. (dpa/ag)