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Deutsche Bahn: Erstes Angebot in Tarifrunde mit EVG

28.01.2025 10:50 Uhr | Lesezeit: 4 min
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Deutsche Bahn sowie EVG wollen zu einem raschen Abschluss kommen
© Foto: Deutsche Bahn AG/Volker Emersleben

In knapp vier Wochen ist Bundestagswahl - bis dahin sind die Verhandlungen zwischen Bahn und Gewerkschaft bestenfalls abgeschlossen. Zu Beginn drücken beide Seiten aufs Tempo.

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Die Deutsche Bahn geht mit einem Angebot in die erste Tarifrunde mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). "Damit wollen wir ein klares Signal setzen für eine zügige Lösung", sagte Personalvorstand Martin Seiler in Frankfurt, ohne Details zu nennen. Die Beschäftigten bräuchten Planungssicherheit. Er sehe gute Voraussetzungen für die Verhandlungen, da beide Seiten zu einem raschen Abschluss kommen wollten. "Wir werden gerne unseren Beitrag dazu leisten." Bis Ende März drohen Fahrgästen ohnehin keine Warnstreiks bei der Bahn.

Auch EVG-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay betonte, die Gewerkschaft sei zu "zügigen und konstruktiven Verhandlungen" bereit. Die Beschäftigten brauchten Klarheit in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Ein möglicher Streik ab April sei nur "das letzte Mittel".

Die Gewerkschaft geht unter anderem mit einer Forderung von 7,6 Prozent mehr Geld in die Verhandlungen mit dem kriselnden Konzern. Schichtarbeiter sollen außerdem ein Zusatzgeld von 2,6 Prozent bekommen, das zum Teil in freie Tage umwandelbar sein soll. 

500 Euro extra - nur für EVG-Mitglieder 

Für EVG-Mitglieder soll es zudem eine Bonuszahlung in Höhe von 500 Euro geben. Und: Alle Beschäftigten sollen ihren Job garantiert bis Ende 2027 behalten. Die Laufzeit des Tarifvertrags lässt die EVG offen. Verhandelt wird für rund 192.000 Beschäftigte, für die die Tarifverträge der EVG gelten. 

Der aktuelle Tarifvertrag - und die damit einhergehende Friedenspflicht - gilt noch bis Ende März. Wegen der Ungewissheit, die eine neue Bundesregierung für die Bahn bringen könnte, bat die EVG um frühere Verhandlungen. Denn die Union, die die nächste Regierung anführen könnte, fordert schon lange die Zerschlagung der Bahn. Der Bahn wiederum ist vor allem wegen der laufenden Sanierung des Konzerns an einem schnellen Abschluss gelegen. In den kommenden zwei Wochen sind weitere Verhandlungsrunden angesetzt.

Wieso wird bei der Bahn ständig über Tarife verhandelt?

Bahnkundinnen und -kunden haben mitunter das Gefühl, Tarifverhandlungen bei der DB seien ein Dauerzustand. Seit 2023 wurde in jedem Jahr um Tarife gerungen. Schließlich kämpfen gleich zwei Gewerkschaften um Einfluss bei der Bahn. Neben der EVG gibt es noch die kleinere, aber umso streitbarere Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). 

Die Tarifverträge mit den beiden Arbeitnehmervertretungen haben stets unterschiedlich lange Laufzeiten. So dauerte es nach der Einigung zwischen Bahn und EVG im Jahr 2023 nur wenige Monate bis zum Beginn der GDL-Tarifrunde im November. Diese zog sich über Monate bis weit ins Folgejahr hinein. Die Auseinandersetzungen waren jeweils von längeren Arbeitskämpfen geprägt. Ein kleiner Trost: Sollten sich die EVG und die Bahn nun tatsächlich innerhalb weniger Wochen einigen, haben Fahrgäste noch bis Ende Februar 2026 Ruhe. Erst dann endet die Friedenspflicht für die GDL.

In welchem Zustand ist die Bahn? 

Die Bahn steckt in der Krise - wirtschaftlich und betrieblich. Im vergangenen Jahr waren die Fernzüge unter anderem aufgrund der maroden Infrastruktur so unpünktlich wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Mehr als jeder dritte ICE und ICE war mit Verspätungen unterwegs.  

Die Bahn will wichtige Teile des Schienennetzes in den nächsten Jahren umfassend sanieren. Doch nach dem Aus der "Ampel"-Regierung aus SPD, Grünen und FDP ist unklar, ob der Bund die notwendigen Milliarden weiter zur Verfügung stellt. 

Gleichzeitig hat die Bahn finanzielle Probleme. Sie ist hoch verschuldet. Wichtige Sparten, wie die Güterverkehrstochter DB Cargo, fahren seit Jahren hohe Verluste ein. Auch hier will die Bahn sanieren. Tausende Stellen sollen in den nächsten Jahren wegfallen.

In den Tarifverhandlungen mit der EVG dürfte der finanziell enge Spielraum ein Knackpunkt werden.

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