Frankfurt/Main. Die Corona-Krise setzt Deutschlands Maschinenbauern hart zu. Im ersten Halbjahr sanken die Bestellungen bereinigt um Preiserhöhungen (real) deutlich um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie der Branchenverband VDMA am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Weniger Aufträge gingen vor allem aus dem Ausland ein. „Dieser Rückgang geht auf eine durch Handelsstreitigkeiten und politische Verwerfungen geschwächte Weltkonjunktur zurück, die durch die Covid-19 Pandemie zusätzlich heftig getroffen wurde“, sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann.
Allein im Juni brach der Auftragseingang um 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ein. Die Bestellungen aus dem Inland sanken dabei um 12 Prozent, im Auslandsgeschäft gab es ein deutliches Minus von 38 Prozent. Allerdings hatte es ein Jahr zuvor viel Großanlagengeschäft bei den Bestellungen aus Nicht-Euro-Ländern gegeben. „Die Messlatte für den Vorjahresvergleich liegt also extrem hoch“, sagte Wortmann.
Besonders deutliche Bremsspuren zeigten sich auf dem Höhepunkt der Corona-Krise. Im Zeitraum April bis Juni sanken die Aufträge um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Inlandsbestellungen gingen um 20 Prozent zurück, die Auslandsorders brachen um 34 Prozent ein.
Internationale Handelskonflikte hatten die exportorientierte Industriebranche mit mehr als einer Million Beschäftigten bereits im vergangenen Jahr belastet. Produktion und Umsatz waren gesunken. (dpa/ag)