München. Dachser-Chef Bernhard Simon kritisiert scharf die Umsetzung der Mindestlohngesetzgebung: „Die Kontrollvorschriften sind aberwitzig und in der Praxis nicht anwendbar, hier sollte es Korrekturen geben“, sagt der CEO des Logistikdienstleisters aus Kempten im Interview mit der VerkehrsRundschau. „Außerdem können wir bei grenzüberschreitenden Verkehren nicht deutsches Recht über europäisches Recht stellen. Hier brauchen wir Rechtssicherheit“, so Simon weiter.
Keine Preiserhöhungen wegen Mindestlohn
Den Bürokratieaufwand durch das Mindestlohngesetz beziffert der Dachser-Chef mit ein bis zwei Prozent der Administrationskosten. Preiserhöhungen schließt Simon aufgrund des Mehraufwandes durch den Mindestlohn derzeit aber aus: „Dazu ein ganz klares Nein“, so Simon. Dachser denke prozessorientiert und ganzheitlich – und das gelte auch für die Preisgestaltung. „Wir betreiben auf Prozessebene ein permanentes Kosten-Monitoring und beziehen darin eine Vielzahl von relevanten Parametern ein. Die Preisgestaltung ist damit nachhaltig und nicht abhängig von isolierten Faktoren wie der Einführung des Mindestlohns in Deutschland“, sagt Simon.
Komplettes Interview in VR 19/2015
Das komplette Interview mit Dachser-CEO Bernhard Simon mit Details zur praktischen Umsetzung des Mindestlohnes bei Dachser, der aktuellen Marktentwicklung sowie den Vorbereitungen zur Unternehmensnachfolge bei Dachser lesen Sie in der VerkehrsRundschau 19/2015 vom 8. Mai 2015 ab Seite 19 (Die E-Paper-Ausgabe ist ab 7. Mai, 16 Uhr verfügbar). (ak)