Hamburg. Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und der chinesische Terminalbetreiber Cosco haben sich nach monatelangen Verhandlungen über eine Beteiligung am Hamburger Containerterminal Tollerort (CTT) geeinigt. Die Cosco Shipping Ports Limited (CSPL) erhalte eine 35-prozentige Minderheitsbeteiligung, teilte die HHLA am Dienstag, 21. September, in Hamburg mit. Im Gegenzug konzentriere Cosco seine Ladungsströme in der Hansestadt, der Containerterminal CTT werde zu einem „Prefered Hub“ in Europa, also zu einem bevorzugten Umschlagpunkt. Ungeachtet der Vereinbarung stehe das Terminal weiterhin allen Reedereikunden offen, betonte die HHLA. Die Verhandlungen waren Anfang Juni bekannt geworden. Die Zustimmung der zuständigen Behörden steht noch aus.
Die maritime Welt sei derzeit sehr starken Veränderungen ausgesetzt, sagte HHLA-Chefin Angela Titzrath. „Langjährige und vertrauensvolle Kundenbeziehungen, wie sie die HHLA seit 40 Jahren im Warenverkehr mit China pflegt, sind deshalb besonders wichtig.“ Der erste chinesische Frachter sei schon 1982 am Tollerort abgefertigt worden. „Vor diesem Hintergrund verfolgen HHLA und Cosco gleichermaßen das Ziel einer erfolgreichen Zukunftssicherung des CTT und noch stärkeren Verzahnung chinesischer Logistikströme am Standort Hamburg.“
Vor allem Verdi hatte Bedenken geäußert
CSPL-Geschäftsführer Zhang Dayu nannte das Terminal eine wichtige Säule der Logistik in Europa. „Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit unserem Partner HHLA die vorhandenen Potenziale zu entfalten und den Standort erfolgreich weiterzuentwickeln.“ Den Angaben zufolge werden derzeit am CTT unter anderem zwei Fernost-Dienste, ein Mittelmeer-Verkehr und ein Ostsee-Feeder-Dienst von Cosco abgefertigt. Der CTT – eines von drei HHLA-Terminals – verfügt über vier Liegeplätze und 14 Containerbrücken.
Eine Minderheitsbeteiligung der Chinesen war zuletzt vor allem bei der Gewerkschaft Verdi auf Bedenken gestoßen. Sie fürchtet, dass damit längerfristig Einschnitte für Beschäftigte einhergehen könnten. (dpa)