Rom.Ohne konkrete Ergebnisse ist am Montag das Treffen des italienischen Verkehrsministeriums mit den wichtigsten Transport- und Logistikverbänden des Landes geblieben. Verkehrsministerin Paola de Micheli versprach jedoch, gemeinsam mit den Verbandsvertretern nach Lösungen zu suchen. Lösungen, die aus Sicht des Sektors dringend benötigt werden. Dazu Guido Nicolini als Präsident der Confetra gegenüber italienischen Medien: „Unser Sektor erlebt gerade das totale Chaos.“
Die Menge an Waren, die in den Logistikzentren gelagert werde und wegen aktueller Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus nicht zum finalen Bestimmungsort transportiert werden könne, nehme derzeit Ausmaße an, die einem operativen Kollaps gleichkämen. Im Sektor herrsche aber nicht nur deswegen große Unsicherheit. Kleinere Unternehmen befürchteten zudem Einschränkungen ihrer Zahlungsfähigkeit. Besonders betroffen sind generell Unternehmen, die geschäftliche Beziehungen zu Unternehmen der Sperrzone halten, dort angesiedelt sind oder aber sich im entsprechenden Gebiet aufgehalten haben.
Transportsektor besonders von Coronavirus betroffen
Gerade Transportunternehmen, die ihre Waren per Straße transportierten, seien großer Kritik ausgesetzt. Sie würden durch die Einschränkungen im Sperrgebiet und den nahegelegenen „gelben Zonen“, die sich sowohl auf das Be- und Entladen als auch auf die Warenverteilung auswirken, finanziellen Schaden erleiden. Es sei „Wahnsinn“, so äußerten Gewerkschaftsvertreter gegenüber Verkehrsministerin Paola De Micheli, dass Fahrzeuge, die zuvor im Sperrgebiet unterwegs gewesen seien, teils nicht mehr eingesetzt werden dürften.
Unmittelbar sei der Transportsektor, der Sektor, der durch das Coronavirus besonders hart getroffen würde und in den kommenden Monaten absehbar einer gravierenden Rezession ausgesetzt sei. Die Verbände fordern angesichts der drohenden Rezession und des Rückgangs des Transportvolumens:
- Maßnahmen zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit von Kleinunternehmen
- Die Einrichtung einer dauerhaften Task Force zum direkten Austausch mit dem Ministerium sowie eine strukturierte Koordination zwischen Verbänden und Politik
- Sicherung der Arbeitsplätze der Beschäftigten im Sektor (nja)