Berlin. Contargo will stärker im Schienenverkehr wachsen. Das kündigte Heinrich Kerstgens, Co-Geschäftsführer der Contargo, heute auf dem Deutschen Logistik-Kongress in Berlin an. Bislang wickelt das Container-Hinterland-Netzwerk 65 Prozent der Kombinierten Verkehre mit dem Binnenschiff ab. „Unser Ziel ist es, in fünf Jahren 50 Prozent der Kombinierten Verkehre mit der Bahn zu bedienen“, sagte Kerstgens.
Dazu soll das Angebot an Zugverbindungen ausgedehnt werden. Im Fokus stehen dazu Linien entlang des Rheins zu den Seehäfen. So sind seit September 2016 drei zusätzliche Ganzzüge auf der Strecke Basel-Rotterdam unterwegs. Damit bietet das Unternehmen derzeit 80 eigene Züge pro Monat an. Hinzu kommen 76 weitere Züge von Partnern, die Contargo Slots zur Verfügung stellen. „2017 wollen wir unser Netzwerk mit weiteren Verbindungen ausbauen“, sagte Kerstgens. Deshalb hat das Unternehmen zum 1. Juli 2016 auch die Contargo Rail Services (CRS) gegründet. „Wir wollen damit uns am Markt als KV-Operateur im intermodalen Sektor Straße/Schiene etablieren“, sagte Michael Lückenbach, Co-Geschäftsführer der CRS.
Bislang liegt der Fokus der Bahnanbindung auf den Westhäfen. Kerstgens kündigte an, auch zu den Nordseehäfen Hamburg und Bremerhaven neue Relationen Richtung Süddeutschland aufbauen zu wollen. Als mögliche Terminals nannte er Glauchau und Hof.
Patrick Kockx, Geschäftsführer der ILS Benelux, einer Tochter der Reederei CMA CGM Group mit Sitz in Antwerpen, machte deutlich, dass die Reedereien im Hinterlandverkehr mehr Transporte von der Straße auf die Schiene verlagern wollen. Derzeit würden 65 Prozent der Verkehre mit dem Binnenschiff, 20 Prozent mit dem Lkw und 15 Prozent mit der Bahn abgewickelt. „Unser Ziel ist es, denn Anteil der Bahn auf 20 Prozent zu erhöhen“, sagte Kockx. Einen Zeitrahmen für die Verlagerung nannte er nicht. (cd)