Essen. Das Essener Wirtschaftsforschungsinstitut RWI sieht Anzeichen für eine kräftige Erholung des Welthandels. Der Containerumschlag in den Seehäfen nähere sich dem vor der Corona-Krise erreichten Niveau an, teilte das RWI am Dienstag mit.
Der Containerumschlag-Index sei nach einer aktuellen Schnellschätzung im Juli deutlich von 110,2 auf 116,2 saisonbereinigt gestiegen und liege damit nur noch leicht unter dem Vorjahreswert (117,1). Er erfasst insgesamt Zahlen aus 91 internationalen Häfen, auf die rund 60 Prozent des weltweiten Containerumschlags entfallen. „Die Belebung erfasst mehr und mehr Regionen, insbesondere auch die Nordsee-Häfen“, sagte RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt. Das zeige, dass die Belebung des Welthandels an Breite gewinne. In den chinesischen Häfen sei der Umschlag auf ein Allzeithoch gestiegen.
Kräftiger Anstieg bei Häfen in Deutschland, Frankreich und Benelux
Der Nordrange-Index, der Hinweise auf die wirtschaftlichen Entwicklung im nördlichen Euroraum und in Deutschland gibt, verbesserte sich um 6,8 Punkte. Das sei der kräftigste bisher gemessene Anstieg. Er umfasst die Umschläge der Häfen Le Havre, Zeebrugge, Antwerpen, Rotterdam, Bremen/Bremerhaven und Hamburg.
Den Containerumschlag-Index (und als Teil davon auch den Nordrange-Index) erstellt das RWI gemeinsam mit dem Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL). Da der internationale Handel im Wesentlichen per Schiff abgewickelt wird, gelten die Containerumschläge als wichtiger Frühindikator für die Konjunktur. (dpa/sn)