Hamburg. Die Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit der Hafenbetriebe an der Nordseeküste im Containerbereich stehen noch am Anfang. Sie würden ergebnisoffen geführt, sagte Angela Titzrath, die Vorstandsvorsitzende des Hamburger Hafenkonzerns HHLA, am Donnerstag bei der virtuellen Hauptversammlung des Unternehmens in Hamburg. Es gebe erste Sondierungsgespräche. Sie würde jedoch keinesfalls von einem Container-Notkartell sprechen, da es sich bei allen Beteiligten um starke und gesunde Unternehmen handele.
Die Idee einer hafenübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Hamburg, Bremen und Wilhelmshaven bei Containerumschlag wird bereits seit Jahrzehnten immer wieder vorgetragen. Auch die Wirtschaftssenatoren aus Hamburg und Bremen und der niedersächsische Wirtschaftminister hatten sich zuletzt positiv zu einer engeren Kooperation der Häfen geäußert. Damit werde ein Gegengewicht zu den großen Allianzen auf der Kundenseite bei den Reedern geschaffen und die Position der deutschen Häfen gegenüber den Wettbewerbern Rotterdam und Antwerpen gestärkt. Kritiker befürchten dagegen ein staatlich dominiertes Monopol und fordern mehr Wettbewerb zwischen Hafenunternehmen.
Die HHLA hatte im ersten Halbjahr unter der Corona-Krise zu leiden und mehr als die Hälfte ihres Gewinns gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres verloren. Es gebe aber Anzeichen für eine Erholung. Die Aktionäre können erstmals an Stelle einer Bardividende auch Aktien des Unternehmens mit einem Abschlag von drei Prozent auf den Kurswert beziehen. Damit will die HHLA Liquidität im Unternehmen halten. (dpa/sn)