Bozen. Nach Berechnungen des italienischen Verbands Conftrasporto koste jede Stunde Verspätung beim Passieren des Brenners die italienische Wirtschaft insgesamt mehr als 370 Millionen Euro im Jahr. Die Stimmung zwischen Italien und Österreich verschlechtert sich weiter. „Wenn es nicht zum Heulen wäre, könnten wir auch lachen“, so Paolo Uggè als Vizepräsident von Confcommercio und Conftrasporto zur zeitlichen Nähe von Regierungsbildung und neuen Transitverboten am Brenner. Mit Unbehagen schauen die italienischen Verbände nun auf die nächsten Schritte der neuen österreichischen Koalitionsregierung und des Verkehrsministeriums (Leonore Gewessler, Grüne).
Kritik der Verbände wird lauter
Österreich habe nicht bedacht, dass ein stehender Lkw mit verderblicher Ware sehr viel mehr verschmutze als ein Lkw, der sich im Transit befinde. Österreich wisse aber sehr wohl, dass es mit der Einflussnahme auf den freien Warenverkehr ein Grundprinzip der EU verletze. Man müsse mit Hilfe der italienischen Regierung auf das Gewicht der acht Länder setzen, die die „Road Alliance“ zur Kontrastierung jeglicher Form von Dumpings im Transportgewerbe gebildet hätten. Es sei eine gemeinschaftliche Aktion vonnöten. (nja)