Marseille/Singapur. Die französische CMA CGM will den Konkurrenten Neptune Orient Lines Ltd (NOL) in Singapur für knapp 3,4 Milliarden Singapur-Dollar (2,2 Milliarden Euro) schlucken. Das teilten die beiden Containerschiff-Reedereien am Montag gemeinsam mit. Die Franzosen, die derzeit nach Kapazitäten die Nummer drei auf dem Containermarkt sind, bieten für den Spezialisten in Asien und den USA je Aktie 1,30 Singapur-Dollar. Dies entspreche einem Aufschlag von 6,1 Prozent zum Schlusskurs am Freitag, hieß es.
Die Aktionäre hätten dem Deal bereits zugestimmt. Ein Abschluss der Transaktion werde bei Zustimmung der Behörden Mitte 2016 erwartet. Durch die Übernahme entsteht ein Gigant mit einem Jahresumsatz von rund 22 Milliarden US-Dollar, einer Transportkapazität von 2,3 Millionen Standardcontainern (TEU) und einer Flotte von 563 Schiffen. Damit wird der Vorsprung der dänischen Containerreederei A.P. Møller-Maersk, aktuell Marktführer, etwas geringer.
Die Branche steht angesichts geringer Frachtraten stark unter Druck. Der Trend zur Größe in der Frachtschifffahrt hält an. Die größten Containerschiffe haben bereits eine Länge von 400 Metern und können über 19.000 TEU transportieren. Schifffahrtsexperten rechnen damit, dass die 20 000-TEU-Grenze demnächst überschritten wird. (dpa/ag)