Tianjin. Alle sechs Containerterminals im chinesischen Hafen Tianjin arbeiten nach der Explosion mehrerer Lagerhaus vor zweieinhalb Wochen wieder weitestgehend normal. Das berichtet ein Tochterunternehmen von DB Schenkers in Nordchina. Selbst das der Explosionsstelle am nächsten gelegene Euro-Asia-Terminal ist seit dem 19. August wieder voll in Betrieb. Es bedient drei Reedereien mit fünf Diensten: Den CMA-CIMEX1-Service (in den Nahen Osten), den CMA-BMX-Service (nach Hong Kong und Manila), den Hanjin-KPI-Service (nach Südostasien/Australien/in das Rote Meer), den Hanjin-TEF-Service (ins Mittelmeer) und den CSCL-AMA-Service (ins Mittelmeer).
Nach dem Unglück hatten sechs Dienste den Hafen Tianjin ausgelassen. Einige große Containerdepots mit Leercontainern und Handling-Ausrüstungen waren schwer beschädigt worden. Die Kapazitäten im Straßengüterverkehr sind weiterhin zeitweilig knapp, weil LKW-Fahrgestelle verschiedener Fuhrunternehmen zerstört worden sind. Auch LCL-Fracht (Less than container load) ist aber immer noch von dem Zwischenfall betroffen. Viele Befrachter warten zudem noch auf Informationen über Waren, die durch die Katastrophe beschädigt worden sind.
Die nordchinesische DB Schenker-Tochte teilte mit, dass inzwischen auch der Zoll die Arbeit wieder aufgenommen hat, die Abfertigung aber sehr langsam abläuft. Die Angestellten verbringen demnach die meiste Zeit mit der Stornierung von Eingängen und der Ummeldung von Fracht, die in der Vorwoche nicht verladen werden konnte.
Der Logistiker hat bereits Dutzende Container über Qingdao umgeleitet. Beladene Container des Unternehmens wurden laut eigener Auskunft nicht beschädigt. Der schweizerische Logistiker Panalpina gab indes an, dass alle seine Import- und Exportdienste via Tianjin eingestellt worden seien. Dieser Zustand könne länger als eine Woche dauern. (rup/ag)