Berlin. Mit einem Marktanteil von 89 Prozent dominiert die Deutsche Post weiterhin den Briefmarkt. Insgesamt ist der Briefmarkt geprägt durch stagnierende Sendungsmengen und rückläufige Umsätze. Dieses Fazit zieht die Bundesnetzagentur in ihrem Tätigkeitsbericht 2012/2013 für den Postbereich, den die Bundesregierung zusammen mit dem „Sondergutachten der Monopolkommission – Post 2013: Wettbewerbsschutz intensivieren“ als Unterrichtung vorgelegt hat.
Die Umsätze im Postbereich blieben mit 26,4 Milliarden Euro im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Im Briefbereich stieg zwar der Anteil von Wettbewerbern des früheren Monopolisten Deutsche Post auf elf Prozent, doch sei es den Wettbewerben seit der vollständigen Marktfreigabe im Jahr 2008 bisher nicht gelungen, in dem stagnierenden Markt weitere Anteil zu gewinnen, heißt es in dem Bericht. So machte die Post bei Briefsendungen bis 1000 Gramm einen Umsatz von 7,7 Milliarden Euro, während die Wettbewerber zusammen auf nur eine Milliarde Euro kamen. Die wirtschaftliche Struktur der Wettbewerber der Deutsche Post-Gruppe ist sehr heterogen. Es existieren überwiegend kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die nur über eine geringe Ausstattung mit Kapital- und Sachmitteln verfügen. Lediglich 20 Prozent dieser Unternehmen erwirtschaften einen Jahresumsatz von 1 Million Euro und mehr. Die Zahl der Beschäftigten im Briefmarkt sank von rund 179.000 im Jahr 2008 auf 162.000 im Jahr 2012.
Onlinehandel beflügelt Paketmarkt
Anders entwickelte sich die Lage im Paketbereich. Für Privatkunden und andere Kleinversender habe sich die Angebotssituation weiter verbessert. Sowohl Deutsche Post DHL als auch die Unternehmen Hermes, DPD, GLS und UPS würden entweder bereits über ein flächendeckendes Netz von Annahmestellen verfügen oder seien dabei, diese Zugangsmöglichkeiten für Privatkunden in hinreichender Erreichbarkeit einzurichten. Die wachsende Zahl von Privatbestellungen über das Internet habe den Paketmarkt weiter beflügelt.
Stark rückläufig waren die Umsätze im Bereich adressierter Zeitungen und Zeitschriften. Sie sanken von drei Milliarden Euro (2011) auf 2,5 Milliarden im Jahr 2012. Die Zahl der Briefkästen in Deutschland blieb mit 118.305 nahezu unverändert. Nur 6253 davon werden von Wettbewerbern der Deutschen Post unterhalten. (diwi)