Mainz. Das Bundesverkehrsministerium hat die Dringlichkeit von Ausbauprojekten für mehrere Autobahnabschnitte in Rheinland-Pfalz hochgestuft. Landesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) begrüßte die vorgelegte Neufassung des Bundesverkehrswegeplans 2030, zeigte sich aber enttäuscht, dass der Bund noch keine Bewertung zu einer alternativen Streckenführung für den Güterverkehr im Mittelrheintal vorgelegt habe.
In den "Vordringlichen Bedarf" aufgestiegen ist der sechsspurige Ausbau der Autobahn 60 von der Anschlussstelle Ingelheim bis zum Autobahnkreuz Mainz-Süd, wie das Verkehrsministerium in Mainz am Mittwoch mitteilte. Der Abschnitt vom Autobahndreieck Nahetal bis Ingelheim ist als "Weiterer Bedarf" eingestuft - dieser Abschnitt könne daher ebenfalls sechsstreifig geplant werden, erklärte das Ministerium. Auch die sechsspurige Erweiterung der A 61 zwischen der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen und der Anschlussstelle Mendig ist nun dem "Vordringlichen Bedarf" zugeordnet.
Diesen Planungsstatus hat nun auch der Abschnitt der Bundesstraße 41 zwischen Bad Sobernheim-Steinhardt und Waldböckelheim im Nahetal. Das Verkehrsministerium begrüßte auch, dass der Bau von zwei Moselschleusen und die Rheinvertiefung zwischen St. Goar und Mainz weiter als vordringlich angesehen werde.
Hingegen vermisst Wissing eine abschließende Bewertung des Bundes für eine Alternative zum Güterverkehr der Bahn im Mittelrheintal. "Diese Strecke muss aus dem potenziellen Bedarf zumindest in die Planungsphase kommen", forderte Wissing. "Dafür werde ich mich in Gesprächen mit dem Bund weiter mit Nachdruck einsetzen." (dpa)