Berlin. Die deutschen Reeder sind mit ihrer Forderung nach staatlichen Überbrückungshilfen in der Krise auf taube Ohren gestoßen. Der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, Wirtschafts-Staatssekretär Hans-Joachim Otto (FDP), sagte nach einem Gespräch mit den Banken: „Ich freue mich, dass die Bankenvertreter erklärt haben, dass sie weiterhin den Weg gehen werden, gemeinsam mit Reedern und Eigenkapitalgebern Lösungen in der aktuellen Krise zu finden“.
Die Banken hätten ihrerseits erklärt, Finanzierungsprogramme des Staates stellten keine Lösung für die aktuellen Probleme bei den Bestandsschiffen dar. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) reagierte verärgert und forderte eine Gleichbehandlung mit Banken. „Dass ausgerechnet Banken keine staatliche Unterstützung der Schifffahrt wollen, ist bemerkenswert“, betonte VDR-Präsidiumsmitglied Ralf Nagel. „Wir wollen für unsere mittelständische Wirtschaft nichts anderes, um die Schifffahrtskrise durchzustehen, als das, was Bankenkonzerne vom Staat bekommen haben – wobei unsere Summen geringer sind“, fügte er nach Agenturangaben hinzu. Anlass des Gesprächs Ottos mit den Banken war der angekündigte Rückzug der Commerzbank aus diesem Geschäft, der in der Branche für Unruhe sorgt. (jök)