Berlin. Der Bund fördert die Entwicklung leiserer Güterwaggons zur Entlastung lärmgeplagter Anwohner an Bahnstrecken. Bis zum Jahr 2018 werden dafür 30 Millionen Euro bereitgestellt, wie Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Mittwoch erläuterte. Bis dahin sollen Prototypen für Wagen gebaut und getestet werden, die auch energiesparender sind. Gefördert werden daneben neue Lärmschutztechnologien an Teststrecken der Bahn sowie das Umrüsten von Güterwagen auf leisere Bremsen. Dobrindt bekräftigte, dass ein Fahrverbot für zu laute Güterzüge auf dem deutschen Netz ab 2020 gesetzlich festgeschrieben werden soll. Bahnchef Rüdiger Grube betonte, eine breite Akzeptanz könne den klimaschonenden Güterverkehr auf der Schiene stärken.
Bahnlärm gilt als größter Hemmschuh für das Klimaziel mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Im Koalitionsvertrag haben SPD und Union vereinbart, bis 2020 den Schienenlärm zu halbieren. Sowohl die Bahn als auch private Güterwagenhalter in Deutschland versprechen das Ziel zu erreichen. Bis zum Jahr 2020 wollen sie daher den gesamten Fuhrpark auf sogenannte Flüsterbremsen umgerüstet haben. Der Branchenverband VPI beklagt allerdings, dass dann noch der größere Teil der ausländischen Wagen mit lauten Bremsen über Deutschlands Schienen fährt. Bei gemischten Zugverbünden werde dadurch die für eine halbierte Lärmbelastung notwendige Quote von 90 Prozent leiser Waggons kaum zu erreichen sein. (dpa/ks)