München Als erstes Unternehmen in Europa wird Bosch und Siemens Hausgeräte (BSH) CO2-Zertifikate für umweltfreundlichen Warentransport erhalten. Dies gab das Unternehmen diese Woche bekannt. Das Ziel des Hausgerätehersteller einen Großteil seiner nationalen Gütertransporte von der Straße auf die Schiene zu verlagern gilt als Vorzeigeprojekt im Rahmen des Kyoto-Protokolls und wurde jetzt von der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) unter dem Titel „BSH Transportation Shift Project“ offiziell als Klimaschutzprojekt anerkannt. Für die durch den Schienenverkehr eingesparten Kohlendioxidemissionen erhält BSH Zertifikate.
„Wir achten in allen Bereichen der Wertschöpfungskette darauf, möglichst umweltfreundlich und ressourceneffizient zu arbeiten – auch bei unseren Warentransporten“, sagte Hans-Gerd Bauerfeind, Logistikchef bei BSH. „Deshalb sind wir sehr stolz darauf, dass unser Logistikkonzept offiziell als Klimaschutzprojekt anerkannt und genehmigt wurde. Das ist eine wichtige Bestätigung für unsere Anstrengungen beim Klimaschutz.“
Ziel des innovativen Projekts „BSH Transportation Shift Project“ ist es, den Langstreckentransport von Hausgeräten in Deutschland, wo es möglich ist, von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Waschmaschinen, Kühlschränke, Staubsauger und alle anderen großen und kleinen Hausgeräte aus BSH-Produktion werden künftig noch stärker mit der Bahn transportiert. „Das spart CO2 und kommt der Umwelt zugute“, sagt Bauerfeind. „Außerdem rechnet sich das neue Transportmodell auch wirtschaftlich für uns.“ Die BSH will die Zertifikate einsetzen, um CO2-Emissionen aus anderen Bereichen des Konzerns zu kompensieren.
Das Projekt wurde von der BSH mit Unterstützung der Münchner Unternehmensberatung Future Camp Climate entwickelt, vom TÜV Süd geprüft und schließlich als sogenanntes Joint-Implementation-Project von der Deutschen Emissionshandelsstelle genehmigt. Das Konzept sei so entwickelt worden, dass weitere Transportverlagerungen während der Projektlaufzeit noch erfolgen können. Joint-Implementation ist ein Mechanismus des Kyoto-Protokolls, dessen Weiterführung für die Zeit nach 2012 durch die Ergebnisse des Klimagipfels in Durban möglich ist.
BSH hat sich zum Ziel gesetzt, bei Warentransporten bis 2020 die CO2-Emissionen um rund 20 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2006 zu reduzieren. Mit dem „Transportation Shift Project“ geht der Konzern nach eigenen Angaben im Rahmen des Kyoto-Protokolls als Pionier voran, da im Transportbereich bislang kaum Klimaschutzprojekte umgesetzt wurde. (sb)