Wiesbaden. Die deutsche Wirtschaft verliert an Schwung: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im zweiten Quartal 2014 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurück, teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Dabei dürfte allerdings auch die extrem milde Witterung mit kräftigen Zuwachsraten zum Jahresbeginn eine Rolle gespielt haben: Den neuesten Berechnungen zufolge hatte die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal 2014 um 0,7 Prozent zugelegt, im Schlussquartal 2013 war das BIP gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent gestiegen.
Für den leichten Rückgang des BIP im zweiten Quartal 2014 waren nach vorläufigen Berechnungen der Außenhandel und die Investitionen verantwortlich: Die Exporte stiegen im Vorquartalsvergleich weniger stark als die Importe, sodass sich der Außenbeitrag (Exporte minus Importe) negativ auf die deutsche Wirtschaftsentwicklung auswirkte. Daneben gingen die Investitionen insbesondere in Bauten deutlich zurück, was nicht zuletzt an Vorzieheffekten aufgrund des ungewöhnlich milden Winters 2013/2014 liegen dürfte. Dagegen wurde sowohl von den privaten als auch von den öffentlichen Haushalten etwas mehr konsumiert als im Vorquartal.
Im Vergleich zum Vorjahr hat die deutsche Wirtschaft zwar an Dynamik verloren, konnte aber dennoch weiter zulegen: Das preisbereinigte BIP war im zweiten Quartal 2014 um 0,8 Prozent (kalenderbereinigt um 1,2 Prozent) höher als im zweiten Quartal 2013.
Ausführlichere Ergebnisse gibt das Statistische Bundesamt am 1. September 2014 bekannt. (ks)