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Brückenschäden per KI erkennen

20.03.2025 10:04 Uhr | Lesezeit: 3 min
Die mit über 200 Sensoren ausgestattete Testbrücke aus der Vogelperspektive
Die Forschungsbrücke ist mit über 200 Sensoren ausgestattet und soll so den Zustand des Bauwerks in Echtzeit überwachen
© Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Kahnert

Mithilfe einer speziell entwickelten Brücke und Künstlicher Intelligenz will ein Forschungsteam neue Ansätze zur Zustandsbewertung von Brücken entwickeln.

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Am 19. März hat Verkehrsminister Volker Wissing gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Sächsischen Landesregierung, des Landkreises Bautzen, der Technischen Universität Dresden (TUD) und der Hentschke Bau eine neuartige Forschungsbrücke namens "openLAB" eröffnet. Mithilfe dieser speziell entwickelten Brücke und Künstlicher Intelligenz will ein Forschungsteam der TU Dresden neue Ansätze zur Zustandsbewertung von Brücken entwickeln.

Die Forschungsbrücke ist einer Mitteilung des BMDV zufolge mit modernster Sensortechnik ausgestattet, die eine lückenlose Überwachung in Echtzeit ermöglichen soll. Insgesamt wurden über 200 Sensoren verbaut, die u.a. die Temperatur, Neigung, Bewegung und weitere Einflussfaktoren für die strukturelle Integrität erfassen.

"Künstliche Intelligenz ist ein Game-Changer, auch für den Erhalt unserer Straßen und Brücken", sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing. Das Projekt in Bautzen liefere wertvolle Erkenntnisse für die Modernisierung unserer Brücken und die Sanierung unserer gesamten Infrastruktur. 

Monitoringsystem überwacht den Zustand

"Das openLab eröffnet uns eine großartige Chance zur richtigen Zeit, denn in Sachsen merken wir gerade, wie wichtig eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur ist", sagte Sachsens Infrastrukturministerin Regina Kraushaar (CDU) laut einer Mitteilung. Mit dem Brückenzwilling lege man den Startschuss für ein neues Zeitalter sächsischer Brücken, das deutschlandweit Impulse setzen könne. 

Es handelt sich laut Angaben auf der Projektseite der TU Dresden um eine Spannbetonbrücke, bei der verschiedene Bauweisen kombiniert wurden. Im Versuchskonzept ist vorgesehen, das Bauwerks ein Jahr lang unter klimatischen Einwirkungen und simuliertem Verkehr zu überwachen. Anschließend werden Belastungsversuche mit hydraulischen Pressen und einer sogenannten Lasttraverse sowie dynamischen Einwirkungen, etwa mit einem Belastungsfahrzeug, durchgeführt. Ein Monitoringsystem überwacht den Zustand und soll Schäden feststellen.

Die Tests sollen das frühzeitige Erkennen von Schäden in der Bausubstanz von Brücken unterstützen. Ziel ist es laut Ministerium, schnell handeln zu können und die Verkehrswege dauerhaft nutzbar zu halten. Wie wichtig solche Verfahren für die deutsche Infrastruktur in Zukunft seien, habe nicht zuletzt der plötzliche Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden gezeigt. 

Leiter des Forschungsprojekts ist der Dresdner Brückenexperte Steffen Marx von der TU Dresden. Es ist Teil eines vom Bundesverkehrsministerium geförderten Vorhabens innerhalb des Investitionsgesetzes Kohleregionen (InvKG) - also ein Strukturwandelprojekt - mit einem Gesamtvolumen von 3,85 Millionen Euro. Zahlreiche wissenschaftliche Einrichtungen und Unternehmen haben laut Ministeriumsangaben bereits ihr Interesse bekundet, das Bauwerk zu testen.

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