London. Die britische Fluggesellschaft British Airways hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den größten Verlust seit der Privatisierung im Jahr 1987 eingeflogen. Unter dem Strich stehe bei der BA ein Minus von 425 Millionen Pfund (derzeit rund 500 Mio Euro), teilte der Konzern am Freitag mit. Der Verlust war um knapp 19 Prozent größer als ein Jahr zuvor. Die Wende soll die Fusion mit der spanischen Iberia herbeiführen. Beide Airlines könnten jährlich 400 Millionen Euro sparen.
Der Umsatz im Geschäftsjahr 2009/2010 (Ende März) sank um elf Prozent auf knapp acht Milliarden Pfund. Die Aktionäre sollen auf eine Dividende verzichten. Die Passagierzahlen sanken um vier Prozent auf 31,8 Millionen Fluggäste. Der Markt reagierte gelassen. An der Londoner Börse stieg die Aktie im frühen Handel um knapp ein Prozent auf 188 Pence.
Hauptgründe für den Rekordverlust seien die Wirtschaftskrise und der harte Winter. Die Airline hat auch mit einem Riesenloch in der Pensionskasse zu kämpfen. Eine weitere Baustelle ist der Streit zwischen Management und Kabinenpersonal um die Bezahlung.
Die Gewerkschaft Unite will voraussichtlich vom kommenden Montag an zu neuen Streiks aufrufen. Ob sie stattfinden, lassen beide Seiten vor Gericht klären. Schon zu Weihnachten und Neujahr, in der stärksten Reisezeit, hatte Unite zum Streik aufgerufen. Er wurde gerichtlich verboten und schließlich vor Ostern durchgezogen. (dpa)