Mainz. Mit einer 30-Millionen-Euro-Investition am Hunsrück-Flughafen Hahn soll der fünftgrößte deutsche Frachtairport wettbewerbsfähiger gemacht werden. Geplant ist, die Stellflächen für Flugzeuge und das Terminal zu erweitern, außerdem wird ein Schulungs- und Wartungszentrum gebaut. Die Arbeiten sollen im August beginnen und im Frühjahr 2011 abgeschlossen sein, sagte der rheinland- pfälzische Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD) am Montag in Mainz. „Wir gestalten es so, dass die Auswirkungen auf den Flugbetrieb möglichst gering sind.“ Nach Herings Ansicht hat der Flughafen das Zeug dazu, zum dritt- oder viertgrößten deutschen Frachtairport aufzusteigen. Das Land ist Mehrheitsgesellschafter der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH. Hering, der vor fast genau einem Jahr ein „Zukunftskonzept“ für den defizitären Flughafen vorgelegt hatte, zog eine positive Zwischenbilanz. Derzeit liefen Gespräche mit weiteren Passagier- und Frachtairlines über eine Ansiedlung am Hahn, berichtete er, ohne Details zu nennen. „Größte Chancen“ habe der Airport seiner Meinung nach im Frachtbereich. Der einstige Militärflughafen sei der „einzige leistungsfähige Frachtflughafen“, der nicht in dicht besiedeltem Gebiet liege und der über eine 24-Stunden-Genehmigung verfüge. Außerdem habe er die nötigen Flächenreserven für den Frachtbereich und die günstigsten Gebühren. Frachtentwicklung soll Flughafenanbindung erhalten Der Bereich für die Frachtentwicklung soll eine eigene Anbindung an den Flughafen erhalten, damit der Passagierverkehr nicht gestört wird. Der Bahnhof der Hunsrückbahn, die laut Planung den Flughafen von Ende 2014 an mit dem Rhein-Main-Gebiet verbinden wird, soll am Terminal angesiedelt werden. Das Projekt sei „im Plan“, versicherte Hering. Mit Blick auf die vor einem Jahr vorgestellten Pläne sagte er, das Hauptziel - die Sicherung von Arbeitsplätzen - sei erreicht. Er wies darauf hin, dass für die 400 Beschäftigten kürzlich bis Ende 2014 der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen vereinbart wurde. Der Hahn sei auch besser durch die Krise gekommen als der Durchschnitt der deutschen Flughäfen und habe bei Fracht- und Passagierzahlen geringere Abstriche machen müssen. Der Verlust sei 2009 mit 12,7 Millionen Euro geringer als erwartet ausgefallen, das operative Ergebnis liege sogar mit 4,9 Millionen Euro im Plus. Vulkanausbruch: Umsatzausfall von einer Million Euro Zwar habe der Flughafen wegen der jüngsten Flugausfälle im Zusammenhang mit der isländischen Vulkanasche einen Umsatzausfalle von einer Million Euro gehabt, dies werde sich aber nicht negativ auswirken, da diese Zeit für die Sanierung der Landebahn habe genutzt werden können. „Wir wollen betriebswirtschaftlich besser werden“, ergänzte Hering. Das Land hatte 2009 zu seinem 17,5-prozentigen Anteil an der GmbH die 65 Prozent der Fraport AG übernommen. Hessen hält 17,5 Prozent. (dpa)
Millioneninvestition soll Hahn voranbringen
Ziel: Drittgrößter Frachtflughafen Deutschlands / Maßnahmen: Stellflächen für Flugzeuge und das Terminal erweitern, Anbindung der Frachtentwicklung an Airport