London. Die britische Regierung hat Notfallpläne für die Abwicklung des Güterverkehrs bei Lkw-Staus auf den wichtigsten Zufahrtsstraßen in Richtung Hafen Dover und Eurotunnel im Fall eines EU-Ausscheidens aus ohne Abkommen erstellt. Diese Pläne laufen unter dem Namen „Operation Brock“ und treten am 25. März in Kraft. Sie sind ihrerseits ein Bestandteil der nationalen Operation „Yellowhammer“, mit der die britische Regierung die kurzfristigen Folgen eines No-Deal-Brexits in den Griff bekommen will.
Diese Operation Yellowhammer betrifft zahlreiche Bereich, von der Gesundheitsvorsorge bis zum Verkehrssektor, auch ein Einsatz des Militärs, das die zivilen Verwaltungen unterstützen könnte, ist in den Plänen berücksichtigt. Das Verteidigungsministerium habe bereits ein Krisenzentrum in Betrieb genommen, unter anderem sind 3500 Soldaten in Bereitschaft, berichtet das „Handelsblatt“. Unter anderem sehen diese Notfallpläne vor, dass in der südenglischen Region Kent alles getan werden soll, um Straßen, Krankenhäuser und Schulen bei einem drohenden Verkehrsinfarkt offen gehalten werden, schreibt die englische Zeitung „Guardian“.
Operation Brock bereits am Montag aktiv
Die Operation Brock, mit der ein Verkehrschaos rund um die Kanalhäfen und den Eurotunnel verhindert werden soll, werde bereits am Montag aktiviert, teilte Highways England am Freitag, 22. März, mit. Dabei soll eine Fahrtrichtung der Autobahn M 20 – die Verbindung von London Richtung Dover – abschnittsweise komplett geschlossen werden, um sie als Parkbereich für Lkw bei der Zufahrt zur Fähre und zum Eurotunnel zu nutzen. Betroffen ist der gut 20 Kilometer lange Abschnitt der Autobahn zwischen Maidstone und Ashford. Auf der Gegenfahrbahn in Richtung London soll der Verkehr dann auf jeweils zwei Spuren in beide Richtungen fließen.
Einer Mitteilung von Highways England zufolge, sollen Abschnitte der M20 bereits an diesem Wochenende gesperrt werden, damit abschließende Vorbereitungen für die Operation Brock getroffen werden können. Bis Montag werde die M20 über Nacht zwischen der Anschlussstelle 8 (Maidstone) und Anschlussstelle 9 (Ashford) geschlossen. Nächtliche Schließungen werden von Highways England auch für die kommende Woche nicht ausgeschlossen, sollten die Vorbereitungen noch nicht abgeschlossen sein.
Der DSLV empfiehlt zudem, vor Fahrtantritt zu prüfen, ob es zu Verzögerungen am Hafen von Dover und am Eurotunnel kommt. Aktuelle Informationen finden Sie unter www.gov.uk/government/organisations/highways-england. (tb)