Bremen. Nach mehreren Jahren des Aufschwungs müssen die Häfen des Landes Bremen 2013 einen Dämpfer hinnehmen. Der Containerumschlag werde voraussichtlich etwa 5,8 Millionen Standardboxen erreichen, sagte Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) am Montag. Das wäre ein Rückgang um rund 300.000 Container im Vergleich zu 2012.
Beim Gesamtumschlag gab es in diesem Jahr ein Minus von 5,4 Prozent auf 79,5 Millionen Tonnen. Einen kleinen Zuwachs verzeichnete erneut das Autoterminal, dort wurden knapp 2,2 Millionen Fahrzeuge verladen. Einen Lichtblick gab es auch beim Geschäft mit Kreuzfahrtschiffen. 51 der schwimmenden Hotels machten in diesem Jahr in Bremerhaven fest, 3 mehr als 2012.
Nach einem sehr schwachen ersten Halbjahr habe der Umschlag in den Häfen des kleinsten Bundeslandes in den vergangenen Monaten etwa wieder das Vorjahresniveau erreicht, betonte Wirtschaftssenator Günthner. Für die nächsten Jahre geht er davon aus, dass es wieder Wachstum gibt. Um darauf vorbereitet zu sein, müssten die Verkehrsverbindungen ins Hinterland dringend ausgebaut werden.
Das Logistikunternehmen BLG werde 2013 mit einem leichten Minus bei Umsatz und Gewinn abschließen, kündigte Unternehmenschef Frank Dreeke an. Die Terminalbeteiligungen im JadeWeserPort in Wilhelmshaven und in Ust-Luga in Russland nahe St. Petersburg belasten aber das Ergebnis. Für den JadeWeserPort äußerte sich Dreeke vorsichtig optimistisch. Mit zwei zugesagten neuen Containerdiensten werde sich der Umschlag dort aber spürbar erhöhen.
Die Hafengesellschaft bremenports reagierte nach Angaben ihres Geschäftsführers Robert Howe inzwischen auf die Verzögerungen bei der Weservertiefung, gearbeitet wird an einem Planänderungsantrag für das Offshore-Terminal Bremerhaven. Die bisherigen Planungen hatten nur die Wassertiefe nach dem Weserausbau zur Grundlage.
Außerdem soll eine Schwerlastkaje im Fischereihafen entstehen, so dass große Bauteile auch unabhängig von der Tide verladen werden können. Mit dem Terminal soll Bremerhavens Position als führender Standort für die Offshore-Windenergie gefestigt werden. (dpa)