Bremen. Die Bremer Spediteure zeigen sich zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2012. Für das laufende Jahr erwarten die rund 160 Mitgliedsunternehmen des Vereins Bremer Spediteure größtenteils positive Ergebnisse. „Angesichts der anhaltenden Eurokrise zeigt sich Deutschlands Wirtschaft noch sehr robust“, sagte der Vorsitzende Simon Reimer anlässlich der Jahrespressekonferenz in Bremen. Die Binnennachfrage sei weiterhin stabil, vor allem aber sei der Export nach wie vor stark. Derzeit stellten die Spediteure eher eine Seitwärtsbewegung in den Auftragszahlen fest. Die Unsicherheiten und die positiven Erwartungen für die nähere Zukunft hielten sich die Waage. Zwar seien die Exporte nach wie vor erfreulich hoch, die Importe gingen aber spürbar zurück.
Die Erwartungen decken sich mit den Umschlagszahlen der bremischen Häfen. Im vergangenen Jahr konnte Bremerhaven mit über 6.1 Millionen Standardcontainer (TEU) einen neuen Umschlagsrekord aufstellen, sagte Reimer. Jedoch gingen die Umschläge Ende des Jahres und in den ersten Monaten dieses Jahres spürbar zurück.
Glücklich über Entscheidung zum Lang-LKW
Lobend äußerten sich die Spediteure über die Entscheidung des Senats, den Transit von Lang-LKW über die bremischen Autobahnen zu dulden und Einzelfällen das Anfahren von Zielen wenige hundert Meter abseits der Autobahnen zu genehmigen. Reimer: „Diese Ausnahmegenehmigungen sind ein Signal an die Wirtschaft in ganz Deutschland, dass Bremen ein herausragender Hafen- und Logistikstandort ist und bleiben soll.“
Mittelfristig rechnen die Spediteure damit, dass der Güterverkehr und insbesondere der Containerverkehr weiter steigen werden. Vor diesem Hintergrund halten Sie den Bau des Jade-Weser-Ports für richtig, auch wenn die derzeitige Auslastung weit hinter den Erwartungen zurück bleibt. Reimer geht davon aus, dass es „einfach noch etwas Zeit und Geduld“ brauche, bis die Kapazitäten an der Jade tatsächlich benötigt werden. Wenn sich das Wachstum des letzten Jahrzehnts vor der weltweiten Wirtschaftskrise fortgesetzt hätte, wäre die Wirtschaft schon heute dringend auf die Kapazitäten im Tiefwasserhafen angewiesen. (diwi)