Bremen. Das Speditionsgewerbe in Bremen hat das Jahr 2015 solide gemeistert. Das gab der Verein Bremer Spediteure im Vorfeld seiner jährlichen Mitgliederversammlung bekannt und betonte, dass die rund 200 reinen Speditions- und Logistikunternehmen im vergangenen Jahr vorwiegend zufriedenstellende Ergebnisse erwirtschaften konnten. Das gelte besonders für Unternehmer, die ohne eigene Lkw oder Lager ihr Geschäft betreiben und vor allem See- und Luftfrachttransporte organisierten. Dies sei die überwiegende Mehrheit der Unternehmen im Verband.
Weniger optimistisch fällt der Blick des Vereins auf das laufende Jahr aus. So betrachten die Spediteure unter anderem die Wirtschaftsentwicklung in China mit großer Sorge. Auch die anderen BRICS-Staaten – Brasilien, Russland, Indien und Südafrika – könnten die in sie gesetzten Erwartungen aktuell nicht erfüllen. Dazu kämen vermehrt Krisen und terroristische Bedrohungen, die die Weltwirtschaft in diesem und kommenden Jahr bremsen könnten.
Zuversichtlich stimmt die Spediteure hingegen die Tatsache, dass der Hafen- und Logistikstandort Bremen immer noch eine wichtige Bedeutung für den deutschen Außenhandel hat. Um auch zukünftigen Ansprüchen gerecht zu werden, setzen die Bremer Spediteure deswegen auch weiterhin verstärkt auf Aus- und Weiterbildung. Jedes Jahr stellen die Mitgliedsunternehmen zwischen 220 und 260 neu auszubildende Speditions- und Logistikkaufleute ein, 2015 waren es rund 240. Damit liege die Ausbildungsquote bei rund 4000 kaufmännischen Mitarbeitern insgesamt bei 18 Prozent, teilte der Verein mit. Bis jetzt könnten die Spediteure ihre Ausbildungsplätze trotz rückläufiger Bewerberzahlen noch immer besetzen. Das liegt nach Ansicht des Verbandsvorsitzenden Simon Reimer am internationalen und abwechslungsreichen Betätigungsfeld in der Branche.
Der Verein Bremer Spediteure e.V. wurde 1901 gegründet und ist ein Zusammenschluss aller bedeutenden Speditions- und Logistikfirmen in Bremen und Bremerhaven. In den rund 200 Firmen der Branche sind nach Vereinsangaben 4000 Mitarbeiter beschäftigt, die einen Umsatz von 2,5 bis 3 Milliarden erzielen. (sno)