Bremen/Berlin. Die bremischen Häfen haben die negativen Auswirkungen der internationalen Wachstumsschwäche im vergangenen Jahr gut verkraftet. Das betonte Bremens Wirtschafts- und Hafensenator Martin Günthner am vergangenen Donnerstag bei einem Neujahrsempfang der Hafengesellschaft bremenports und ihres Partners TFG Transfracht vor etwa 150
Gästen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltun gin Berlin. Das Gesamtergebnis lag 2016 an der Weser bei 73,8 Millionen Tonnen Seegütern (plus 0,5 Prozent), der Containerumschlag erreichte 5,5 Millionen TEU (plus 0,9 Prozent).
Märkte in China und Russland bremsen Bremen und Bremerhaven
Als belastende Faktoren für die Entwicklung von Umschlag und Logistik nannte Günthner das verlangsamte Wirtschaftswachstum in China sowie die Einschränkungen im Handel mit Russland und die damit verbundene russische Rezession. Dennoch habe der Umschlag 2016 insgesamt leicht zugelegt – für Günthner der Beleg, „dass die Häfen in Bremen und Bremerhaven sich auf hohem Niveau behaupten und weiterhin eine gute Rolle im hartumkämpften Markt spielen“.
2016 habe es massive strukturelle Veränderungen in der Containerschifffahrt gegeben, sagte der Senator. „Die Insolvenz der Reederei Hanjin und der Verkauf von Hamburg Süd an den Weltmarktführer Maersk sind Belege für einen tiefgreifenden Umbruch. Gleichzeitig verstärken die wachsenden Containerschiffsgrößen den Druck auf die Häfen, ihre nautische Erreichbarkeit zu optimieren.“ Die Vertiefung der Außenweser-Fahrrinne habe deshalb große Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherung Bremerhavens als viertgrößter europäischer Containerhafen.
Geschäftsführer geht von weiterem Wachstum in Bremen aus
Robert Howe, Geschäftsführer der Hafengesellschaft bremenports, machte anschließend deutlich, dass sich niemand von der jüngsten Flut schlechter Nachrichten verunsichern lassen sollte: „Ob Krieg oder Terror, ob Brexit oder Rechtspopulismus – Angst und Verunsicherung sind schlechte Ratgeber.“ Deutschland erweise sich als Fels in der Brandung: „Der starke Dollar beflügelt die Exporte, und der Wirtschaft – vor allem der Industrie – geht es so gut wie seit langem nicht.“
Mittelfristig geht Howe von einem weiter wachsenden Seegüterumschlag im Land Bremen aus. Die Zwillingshäfen an der Weser seien darauf mit ihrer modernen Infrastruktur gut vorbereitet. Mit aktuellen Investitionen in den Ausbau des Standorts Bremerhaven – Erweiterung der Hafeneisenbahn und Bau einer neuen Westkaje am Kaiserhafen III – verbessere Bremen die Rahmenbedingungen für die maritime Wirtschaft weiter. (ag)