-- Anzeige --

Erneut deutlicher Ladungsrückgang im Nord-Ostsee-Kanal

12.01.2017 14:57 Uhr
Erneut deutlicher Ladungsrückgang im Nord-Ostsee-Kanal
Auf dem Nord-Ostsee-Kanal sind 2016 nur noch knapp 84 Millionen Tonnen Ladung transportiert worden
© Foto: Picture Alliance/dpa/Hinrich Baesemann

Niedrige Treibstoffpreise, weniger China-Verkehr und Einbußen im Russland-Handel – das sind die Baustellen. Dabei wird der Kanal selbst trotz weniger Schiffen immer größer.

-- Anzeige --

Kiel. Deutlich weniger Ladung und weniger Schiffe: Für den Nord-Ostsee-Kanal endete auch 2016 mit einem deutlichen Minus. Nach Angaben der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung sind im vergangenen Jahr nur noch knapp 84 Millionen Tonnen Ladung auf der rund 100 Kilometer langen Wasserstraße transportiert worden. Das sind 7,6 Prozent weniger gewesen als noch 2015. Die Zahl der Schiffe sank von gut 32.000 auf 29.284.

Problem hat mehrere Gründe

Als Grund nannte die Behörde weiterhin schwierige Rahmenbedingungen, allen voran die 2016 nochmals gesunkenen Treibstoffpreise. „Deshalb schicken viele Reeder ihre Schiffe um Skagen herum“, sagte Abteilungsleiter Jörg Heinrich. Zudem wirken sich der weltweit sinkende Güterumschlag sowie der rückläufige Chinaverkehr und das Russland-Embargo negativ aus. Waren 2014 noch 3524 Schiffe von und zu russischen Häfen im Kanal unterwegs, sind es 2016 nur noch 2497 gewesen.

20.933 Schiffe passierten den Kanal 2016 im reinen Durchgangsverkehr. Das waren neun Prozent weniger als im Vorjahr. Im Teilstreckenverkehr innerhalb des Kanals nahm die Zahl dagegen leicht um 0,3 Prozent auf 8351 zu.

Bund investiert dennoch weiter

Trotz der zuletzt negativen Entwicklung investiert der Bund weiter in den wirtschaftlich bedeutenden Kanal. Für insgesamt rund zwei Milliarden Euro soll der Kanal bis Ende des kommenden Jahrzehnts größer werden. Allein im vergangenen Jahr wurden 114 Millionen in den Erhalt und die Erneuerung der Infrastruktur investiert, wie der zuständige Leiter Wasserstraßen Karsten Thode sagte. In diesem Jahr werden es voraussichtlich 130 Millionen Euro sein.

Es entsteht nicht nur eine fünfte Schleusenkammer in Brunsbüttel. In Kiel sind in den kommenden Jahren Ersatz-Neubauten für alle vier Schleusenkammern geplant. Kostenpunkt 440 Millionen Euro. Das Geld ist da, allein das notwendige Personal fehlt. 22 Stellen für Ingenieure sind allein für die Kieler Schleusen derzeit offen.

Vertiefung für größere Schiffe geplant

Außerdem wird die Ostseestrecke verbreitert und der Kanal vertieft, damit ihn künftig Schiffe mit bis zu 10,5 Metern Tiefgang befahren können. Das ist ein Meter mehr als bislang.

„Mit den Reparaturen der großen Kanalschleusen haben wir die Voraussetzungen für die Schifffahrt geschaffen“, sagte der Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Hans-Heinrich Witte. Für die Zukunft gab er sich optimistisch. „Sobald sich diese internationalen Rahmenbedingungen verbessern, werden auch die Verkehrszahlen im Nord-Ostsee-Kanal wieder positiver ausfallen.“ Abteilungsleiter Heinrich hofft für 2017 auf stabile Verkehrszahlen. (dpa/ag)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Seefracht

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.