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Breite Ablehnung zu Bahnneubau im Inntal

09.12.2020 15:48 Uhr
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Zankkapfel Brenner-Nordzulauf: Gemeinden im Inntal stellen sich bei den bisherigen Trassenvorschlägen quer
© Foto: Matthias Balk/dpa/picture-alliance

Tausende Stellungnahmen sind zu der geplanten Bahn-Neubautrasse für den Brenner-Nordzulauf durchs Inntal eingegangen. Noch hat die Regierung von Oberbayern das Ergebnis nicht vorgelegt. Bei den betroffenen Gemeinden allerdings überwiegt die Ablehnung.

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Rosenheim. Der Brenner-Nordzulauf soll die Kapazitäten zum künftigen Brenner-Basistunnel erweitern, an dem in Italien und Österreich gebaut wird. Damit sollen mehr Güter auf die Schiene kommen. Bei dem Raumordnungsverfahren der Regierung von Oberbayern zu einer neuen Bahnstrecke im Inntal zum Brenner regt sich allerdings massiver Widerstand. So haben die betroffenen Kommunen alle fünf Varianten der Deutschen Bahn weitestgehend abgelehnt.

Wenn überhaupt, dann nur mit Tunnel

Nur Flintsbach und Nussdorf sehen einen der seinerzeit fünf in verschiedenen Farben vorgestellten Vorschläge für den Brenner-Nordzulauf als notfalls möglich: Eine Neubaustrecke östlich von Rosenheim wäre nach Ansicht beider Gemeinden möglicherweise raumverträglich, wenn die Trasse weitgehend untertunnelt würde, teilte das Bürgerforum Inntal mit.

„Sollte eine Neubautrasse erforderlich sein, kommt aus unserer Sicht nur die Variante Violett mit Untertunnelung des Inns in Frage“, heißt es etwa auf der Seite der Gemeinde von Flintsbach. Die Machbarkeit einer Untertunnelung hätten bestehende Trassen in Österreich gezeigt. Die Gemeinde kam ebenfalls zu dem Schluss: „Sollte die Variante Violett als favorisierte Trasse in Frage kommen, so kann diese keinesfalls als Brückenbauwerk, sondern nur wie im Sondervorschlag dargestellt, mit einer Untertunnelung des Inns erfolgen.“ Rosenheim, Brannenburg, Oberaudorf sowie Rohrdorf und Samerberg, bei denen die Trasse direkt vorbeilaufen würde, lehnen laut Bürgerforum auch diese Variante ab.

Die Bürgerinitiative hatte die Stellungnahmen der Gemeinden zum Raumordnungsverfahren zusammengefasst. Der Kreistag von Rosenheim - die Neubaustrecke verläuft weitgehend im Landkreis Rosenheim - hatte sich gegen alle fünf Trassenvorschläge ausgesprochen.

30.000 Stellungnahmen im Zuge des Raumordnungsverfahrens

An die 30.000 Stellungnahmen sind im Zuge des Raumordnungsverfahrens bei der Regierung von Oberbayern eingegangen. Ein Ergebnis hat die Behörde aber noch nicht vorgelegt. Eine breite Front auch aus Umweltschützern und Bürgerinitiativen stemmt sich gegen die Vorschläge der Deutschen Bahn zum Neubau einer Bahnstrecke. Die Gegner fordern stattdessen die Modernisierung der bestehenden Gleise und haben Gutachten vorgelegt, die davon ausgehen, dass das sogar die bessere Lösung wäre. Anwohner im ohnehin verkehrsbelasteten Inntal fürchten mit dem Neubau eine jahrelange Baustelle und noch mehr Verkehr. (dpa/mh)

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KOMMENTARE


Lupo

11.12.2020 - 11:50 Uhr

Wenns so weiter geht haben wir in 10 Jahren noch keinen Anschluss an den Brennerpasis tunnel.Wenn Österreich Blockabfertigung macht regt man sich auch auf


Nicht auf den Mund gefallen

07.01.2021 - 11:22 Uhr

Die DB könnte ja mal das Konzept vom Planungsbüro Vieregg-Rössler ernst nehmen. Aber warum zu eigenen Kosten das Bestandsgleis ausbauen und ertüchtigen, bessere Lärmschutzmaßnahmen für die Anwohner umsetzen, wenn man auch einfach mit Geldern vom Staat eine komplett neue Strecke die Landschaft zerschneiden und etliche Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche vernichten lassen kann?? Natürlich steht da kEiNe Lobby dahinter :D Spaß beiseite. Und natürlich wäre es sinnvoller, den sowieso überholungsbedürftigen Bahnhof Rosenheim umzubauen und somit zukunftsfähig zu machen, so wie es im Konzept von Vieregg-Rössler vorgesehen ist. Aber dann müssten so manch beSCHEUERte Politiker ja zugeben, dass sie im Unrecht waren und die einfachen Bürger etwas Sinnvolleres erarbeitet haben... (Das Kompetenteste an diesen Politikern sind leider sowieso ihre Redenschreiber und ihre Marketingabteilung.) Ganz abgesehen davon, wäre ein Gesetz, das Vertragstankstellen am Brenner verbietet, sinnvoll. Oder ein Gesetz zur Verminderung von Verpackungsmaterial. Dass die Recyclingzahlen von Deutschland geschönt sind, weiß jeder, der sich ernsthaft mit Umweltschutz auseinandersetzt. Zudem kostet auch Recycling Ressourcen, das weiß auch jeder, der sich halbwegs damit auseinandersetzt oder sogar die Gelegenheit hatte, sich persönlich einen Einblick zu verschaffen. Weniger Verpackung = weniger Luft, die herumkutschiert wird, mehr Platz für mehr Ware, weniger zu recyceln und weniger Verkehr. 1. Reduce, 2. reuse, 3. recycle -> das sollte auch inzwischen immer mehr Menschen ein Begriff sein. Ich rede gar nicht von Chips, warum braucht z.B. ein Müsli oder Haferflocken fast 50% Luft in der Verpackung?? Garantiert nicht, "um das Produkt zu schützen"! Man sollte bei so einer großen Milliardenthematik und Umweltvernichtung mal etwas weiter denken...


Nicht auf den Mund gefallen

14.01.2021 - 20:26 Uhr

Da ja mein Kommentar so schön und ohne Begründung gelöscht wurde, hier noch einmal: Die DB könnte ja mal das Konzept vom Planungsbüro Vieregg-Rössler ernst nehmen. Aber warum zu eigenen Kosten das Bestandsgleis ausbauen und ertüchtigen, bessere Lärmschutzmaßnahmen für die Anwohner umsetzen, wenn man auch einfach mit Geldern vom Staat eine komplett neue Strecke die Landschaft zerschneiden und etliche Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche vernichten lassen kann?? Natürlich steht da kEiNe Lobby dahinter :D Spaß beiseite. Und natürlich wäre es sinnvoller, den sowieso überholungsbedürftigen Bahnhof Rosenheim umzubauen und somit zukunftsfähig zu machen, so wie es im Konzept von Vieregg-Rössler vorgesehen ist. Aber dann müssten so manch beSCHEUERte Politiker ja zugeben, dass sie im Unrecht waren und die einfachen Bürger etwas Sinnvolleres erarbeitet haben... (Das Kompetenteste an diesen Politikern sind leider sowieso ihre Redenschreiber und ihre Marketingabteilung.) Ganz abgesehen davon, wäre ein Gesetz, das Vertragstankstellen am Brenner verbietet, sinnvoll. Oder ein Gesetz zur Verminderung von Verpackungsmaterial. Dass die Recyclingzahlen von Deutschland geschönt sind, weiß jeder, der sich ernsthaft mit Umweltschutz auseinandersetzt. Zudem kostet auch Recycling Ressourcen, das weiß auch jeder, der sich halbwegs damit auseinandersetzt oder sogar die Gelegenheit hatte, sich persönlich einen Einblick zu verschaffen. Weniger Verpackung = weniger Luft, die herumkutschiert wird, mehr Platz für mehr Ware, weniger zu recyceln und weniger Verkehr. 1. Reduce, 2. reuse, 3. recycle -> das sollte auch inzwischen immer mehr Menschen ein Begriff sein. Ich rede gar nicht von Chips, warum braucht z.B. ein Müsli oder Haferflocken fast 50% Luft in der Verpackung?? Garantiert nicht, "um das Produkt zu schützen"! Man sollte bei so einer großen Milliardenthematik und Umweltvernichtung mal etwas weiter denken... Ergänzend: Es ist allgemein bekannt, dass man jede Statistik so hindrehen kann, wie es einem gerade recht ist. Der Bahn-Güterverkehr ist vor 2010 gesunken und seitdem wieder leicht gestiegen, jedoch ist der Trend insgesamt fallend.


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