Sydney/Frankfurt. Höhere Kosten für Kerosin und Personal werden nach Einschätzung des Airline-Verbands IATA in diesem Jahr Flüge verteuern und gleichzeitig die Gewinne der Airlines schmälern. Die Gesellschaften kämen voraussichtlich nicht umhin, einen Teil der Kostensteigerungen an ihre Kunden weiterzureichen, sagte IATA-Generaldirektor Alexandre de Juniac am Montag auf der Branchentagung im australischen Sydney.
Die IATA hat ihre globale Gewinnerwartung für die Branche auf 33,8 Milliarden US-Dollar (rund 29 Mrd Euro) zurückgeschraubt. Die Fluggesellschaften in aller Welt dürften damit in diesem Jahr um 11 Prozent hinter dem Spitzenwert von 38 Milliarden Dollar aus dem Vorjahr zurückbleiben. Noch im Dezember war die IATA von einer Steigerung auf 38,4 Milliarden Dollar ausgegangen. 2017 hatten einige der Airlines von steuerlichen Einmaleffekten profitiert.
Die IATA führt als wichtigste Gründe für ihre pessimistischere Gewinnprognose höhere Treibstoffpreise und höhere Kosten für die Beschäftigten an. So werde der Ölpreis von 54,9 Dollar je Fass im Vorjahr auf im Schnitt voraussichtlich 70 Dollar im Jahr 2018 steigen. Bisher war der Verband nur von einem Anstieg auf 60 Dollar ausgegangen.
Nachfragewachstum im Cargo-Segment geht zurück
Nicht nur im Passagiergeschäft geht die IATA für 2018 im Vergleich zum Vorjahr von einem Rückgang des zuletzt starken Wachstums aus. Auch die Nachfrage nach Luftfracht-Services werde zurückgehen. Sie wird demnach voraussichtlich um 4,0 Prozent steigen. Dies sei ein wesentlicher Rückgang gegenüber dem Wachstum von 9,7 Prozent im Jahr 2017, bleibe aber im Einklang mit der 20-jährigen Trendwachstumsrate.
Die weltweit beförderte Fracht wird voraussichtlich in diesem Jahr auf 63,6 Millionen Tonnen steigen (2017: 61,5 Millionen Tonnen). Für die Bereiche Pharma, E-Commerce und andere Premium-Cargo-Dienste erwartet die IATA für 2018 ein Wachstum. Die Cargo-Erträge werden sich nach Angaben des Airline-Verbands voraussichtlich im Cargo-Segment um 5,1 Prozent verbessern (2017: Wachstum von 8,1 Prozent). (dpa/ag)