Stuttgart/Berlin. Der Autozulieferer Bosch schließt sich der Milliarden-Klage der Deutschen Bahn wegen eines Luftfracht-Kartells an. Das sagte ein Sprecher des Technikkonzerns am Montag in Stuttgart. Die „Wirtschaftswoche“ hatte vorab darüber berichtet.
Den Angaben zufolge sollen sich auch die Speditionen Kühne + Nagel und Panalpina angeschlossen haben, so dass sich die Schadenersatz-Forderung gegenüber der Lufthansa und anderen Fluglinien auf insgesamt fast drei Milliarden Euro beläuft. Eingereicht wurde die Klage dem Blatt zufolge beim Landgericht Köln.
Hintergrund sind Preisabsprachen der Lufthansa und mehrerer weiterer Airlines bei Kerosin- und Sicherheitszuschlägen für Frachtflüge, die bereits vor Jahren aufgeflogen waren. Die Europäische Kommission hatte deshalb im November 2010 fast 800 Millionen Euro an Bußgeldern verhängt.
Die Lufthansa selbst hatte die Verstöße bei den Wettbewerbshütern gemeldet und wurde deswegen nicht zur Kasse gebeten. Die Deutsche Bahn will nun Ersatz für den Schaden erreichen, der durch die Absprachen entstanden ist. Von Panalpina und Kühne + Nagel gab es bisher keine Äußerungen zu einer Teilnahme an der Klage. (dpa)