St. Louis (USA). Das Unternehmen Boeing will ein Lasten-Luftschiff bauen. Aus diesem Grund seien die Amerikaner eine Kooperation dem kanadischen Unternehmen SkyHook International eingegangen, wie der Konzern am Dienstag in St. Louis mitteilte. SkyHook bringt das notwendige Patent in die Partnerschaft ein, Boeing soll das System entwickeln und bauen. Das Luftschiff mit dem Namen Jess Heavy Lifter 40 (JHL-40) soll von vier Rotoren mit Helikoptertechnik angetrieben, die Fracht mit Seilen am Schiff befestigt werden. Der mit Helium gefüllte Transporter wird nach Unternehmensangaben bis zu 40 Tonnen schwere Lasten bis zu 320 Kilometer weit transportieren können. Potenzielle Einsatzgebiete seien vor allem schwer zugängliche Gebiete ohne ein ausgebautes Straßennetz. In einem ersten Schritt will Boeing zwei Prototypen bauen – einen genauen Zeitplan oder Kostenrahmen nannte das Unternehmen jedoch nicht. „Es gibt eine eindeutige Nachfrage nach der Technologie“, begründete Pete Jess, Firmenchef von SkyHook, das Projekt. So gebe es eine lange Liste von Interessenten, die die Entwicklung des Luftschiffs stark befürworteten. In Deutschland war vor fast genau sechs Jahren das Unternehmen Cargolifter mit seinen Plänen für ein Lasten-Luftschiff gescheitert. Schon damals zeigte Boeing Interesse an der Cargolifter-Technologie und arbeitete im Rahmen einer Machbarkeitsstudie für Luftschiffe mit dem bereits insolventen Unternehmen zusammen. Im Unterschied zum jetzt vorgestellten Konzept waren die Pläne damals jedoch deutlich ambitionierter: Cargolifter wollte bis zu 160 Tonnen transportieren – viermal mehr als der geplante JHL-40. (tr)
Boeing plant Frachtluftschiff
Der US-Konzern Boeing plant die Entwicklung eines neuen Luftschiffs zum Transport schwerer Lasten