Chicago. Innerhalb der kommenden zwanzig Jahre wird die weltweite Flotte der Frachtflugzeuge von heute rund 1.700 Einheiten auf etwa 3.200 Frachter ansteigen. Allerdings beziehen sich diese in der jetzt vorgestellten jüngsten Prognose des US-Herstellers Boeing genannten Zahlen lediglich auf Cargoflugzeuge westlicher Bauart. Ausgenommen sind beispielsweise Programme von russischen Anbietern wie Iljuschin oder Antonow, die eigene Pläne für den Bau von Frachtern haben.
Laut Boeing wird es sich bei den meisten der bis 2030 zusätzlich betriebenen Frachter um Umbauten bisheriger Passagierflugzeuge handeln. In der Marktstudie wird die Zahl dieser Konversionsprojekte mit 1820 angegeben. An Neubauten erwartet Boeing 940 Frachter im Gesamtwert von 250 Milliarden US-Dollar.
Speziell bei den Großraumfrachtern, bei denen Boeing bislang ein Quasi-Monopol dank seiner B747F und B777F hat, wird die Anzahl der Neubauten bis 2032 auf 260 Flugzeuge sinken, während 450 Passagierjumbos in diesem Zeitraum zu Transportern umgebaut werden. Vom globalen Frachtaufkommen werden rund 60 Prozent von Großraumfrachtern transportiert.
Insgesamt geht der Flugzeugbauer von einem Marktwachstum der globalen Luftfracht von jährlich im Schnitt 5,2 Prozent aus. Der größte Anteil entfällt auf die Region Asien/Pazifik, wobei vor allem die innerasiatischen Transporte in den kommenden Jahren stark zulegen werden, sagt Boeing. Auch im Nahen Osten, speziell in der Golfregion wird es dank des gezielten Ausbaus der Bodeninfrastruktur und der Flotten der dort beheimateten Airlines weitere überdurchschnittliche Wachstumsschübe bei der Luftfracht geben. Gemessen an der Dynamik dieser zwei Märkte bleibt die Luftfrachtentwicklung in Europa und Nordamerika deutlich zurück. (hs)