Köln. Der Streit um das Festmachverbot im Kölner Rheinauhafen geht trotz einer Einigung von Stadt und Bund in die nächste Runde – die Binnenschiffer drohen wieder mit Hup-Protesten. Sie zeigten sich am Freitag nicht einverstanden mit dem am Tag zuvor verkündeten Lösungsvorschlag. Daher wollen sie ihre lautstarken Proteste in der Nacht zu Sonntag fortsetzen, wie Christian Niemann von der Europäischen Vereinigung der Binnenschiffer mitteilte.
Die Idee, dass die Schiffe künftig an Pfählen vor der Kaimauer anlegen sollten, sei zwar im Sinne der Schiffer, erklärte Niemann. Doch das Angebot der Stadt sei keine zufriedenstellende Lösung. „Der Bau der Pfähle würde viele Jahre dauern. Das ist zu lang“, sagte er.
Binnenschiffer fordern kurzfristige Lösung
Auch die von der Stadt angebotenen Anlegestellen in Köln-Niehl seien keine Übergangslösung. „Der Hafen in Niehl ist bereits vor dem Anlegeverbot im Rheinauhafen überfüllt gewesen“, erklärte Niemann. Als kurzfristige Notlösung fordern die Binnenschiffer stattdessen schwimmende Anlegestellen, die im Rheinauhafen verankert werden.
Bei zwei Unfällen im Dezember und Januar hatten Schiffe im Rheinauhafen die Verankerungen aus der Kaimauer gerissen. Die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) hatte daraufhin ein Festmachverbot ausgesprochen. Die Ringe und Poller seien nicht für die Zugkraft heutiger Schiffe ausgelegt, hatte die HGK das Verbot begründet. Die Schiffskapitäne hatten darauf mit Hup-Protesten reagiert und Liegeplätze gefordert, von denen aus sie ohne große Schwierigkeiten an Land können – etwa für Schichtwechsel auf den Schiffen, zum Einkaufen oder für Arztbesuche.
Die Stadt Köln, die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) und die HGK hatten sich nun darauf verständigt, dass Landgänge durch die Installation von Dalben als Festmachvorrichtung wieder ermöglicht werden sollen. (dpa/jt)