Dresden. Die Binnenhäfen an der Oberelbe haben die Wirtschaftskrise bislang ohne größere Verluste überstanden. Der Hafenverbund bilanzierte am Dienstag in Dresden sogar ein gutes Geschäftsjahr 2009. Nach Aussage von Geschäftsführer Detlef Bütow stieg der Umsatz von 12,4 Millionen Euro auf 12,5 Millionen Euro. Die Gruppe schreibe praktisch ein „rote Null“. „Das Unternehmen blieb stabil“, sagte Bütow. Während die Transportmenge deutschlandweit um elf Prozent sank, hätten die Häfen an der Oberelbe nur einen Rückgang von vier Prozent erlitten. Die Zahl der Beschäftigten sei mit 127 konstant. Einen deutlichen Zuwachs (13 Prozent) gab es im Güterverkehr per Binnenschiff. Insgesamt wurden 548.163 Tonnen auf dem Wasserweg transportiert, darunter Schrott, Holz, Getreide, Stahlbleche und Container. Damit schwamm der Hafenverbund 2009 gegen den bundesweiten Strom. Denn in ganz Deutschland sank die auf Binnenschiffen beförderte Menge um 18 Prozent. Für den Hauptteil des Güterumschlags im Hafenverbund an der Oberelbe waren aber auch im Vorjahr wieder Lastkraftwagen zuständig, die reichlich 1,4 Millionen Tonnen beförderten. Per Eisenbahn gingen knapp 611 000 Tonnen auf die Reise. Zum Unternehmensverbund zählen die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe (SBO) in Dresden, Riesa und Torgau, der Industriehafen Roßlau und die beiden tschechischen Häfen in Decin und Lovosice. Dresden und Lovosice sind auf den Umschlag von Schwerlastladungen wie Turbinen, Rotorblättern oder Generatoren spezialisiert. Von hier aus gelangen solche Anlagen via Elbe auf die Weltmeere. Im Containerhafen Riesa entsteht derzeit eine Logistikhalle für den Reifenhersteller Goodyear Dunlop Tires Germany. Fortan sollen Reifen aus dem Riesaer Werk über ein Förderband direkt zu der Halle gelangen. Bütow ist Geschäftsführer der SBO. Nach Aussagen von Bütow will der Hafenverbund auch künftig auf alle drei Verkehrsträger Schiff, Bahn und LKW bauen. Der Anteil der Transporte per Schiff und Bahn soll aber wieder die Marke von 50 Prozent an der Gesamtmenge erreichen. (dpa/sb)
Binnenhäfen an Oberelbe melden Umschlagwachstum
Die Binnenhäfen an der Oberelbe haben die Wirtschaftskrise bislang ohne größere Verluste überstanden