München. Am kommenden Donnerstag soll die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) in Berlin über eine neue Satzung beschließen. Der Satzungsentwurf sieht vor, dass es anstatt eines Präsidiums einen maximal sechsköpfigen Aufsichtsrat gibt und statt einer Hauptgeschäftsführung einen Vorstand. Als Vorstandssprecher sind der bisherige Hauptgeschäftsführer des BGL, Dirk Engelhardt, und als sein Stellvertreter der jetzige Stellvertreter von Engelhardt, Adolf Zobel vorgesehen.
Es ist jedoch nicht nur die neue Struktur, die den Verband verändern wird. Auch die handelnden Personen werden andere sein. Vom bisherigen sechsköpfigen Präsidium werden für den neuen Aufsichtsrat Adalbert Wandt, Claus O. Herzig, Klaus Peter Röskes und Hans Wormser nicht mehr antreten – auch deshalb, weil es jetzt eine Altersgrenze geben soll und dann nur gewählt werden darf, wer bei der Wahl das 67. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Diese vier Unternehmer haben zum Teil 20 Jahre und länger im Präsidium die Geschicke des BGL bestimmt.
Eine Kampfabstimmung ist zu erwarten
Alles deutet darauf hin, dass es auf der Mitgliederversammlung zu einer Kampfabstimmung kommt. Denn: „Wir haben mehr Bewerber für den Aufsichtsrat als Plätze. Das freut uns, zeigt es doch, dass wir engagierte Unternehmer im Verband haben“, sagte Engelhardt gegenüber der VerkehrsRundschau.
Zusagen für ein Repräsentanz in Brüssel aus Skandinavien und Frankreich
Engelhardt strebt weitere Veränderungen im BGL an. Zusammen mit den skandinavischen und dem französischen Verbänden, die einen entsprechenden Beschluss bereits gefasst haben, soll in Brüssel eine Immobilie gesucht werden, um gemeinsam die Interessen zu vertreten. Auch der belgische Verband ist interessiert. „Vielleicht gelingt es uns, ein kleines Haus des Straßenverkehrs in Brüssel zu errichten“, sagte Engelhardt. Unberührt davon soll es die BGL-Repräsentanz weiter geben. Er sieht ein solches Haus auch nicht als Konkurrenz zur IRU (International Road Transport Union): „Wir haben dort dann die Möglichkeiten, die Interessen der westeuropäischen Verbände zu bündeln.“ Ein Zeichen dafür, dass es spürbare Interessensunterschiede bis hin zu Divergenzen gibt zwischen West- und Osteuropa.
BGL hat Einsparungen in Höhe eines sechsstelligen Betrages erzielt
Ein Grund für die Umstrukturierung sind auch die Verluste, die der Verband in den letzten Jahren gemacht hat. „Wir haben über verschiedene Maßnahmen Einsparungen in Höhe eines sechsstelligen Betrages erzielt“, sagt Engelhardt gegenüber der VerkehrsRundschau. Diese Kostenreduktionen, Erfolge bei den wirtschaftlichen Aktivitäten und mittels der Einmal-Umlage der Unternehmen sei es gelungen, „ein ausgeglichenes Ergebnis zu erwirtschaften“. Die Einmal-Umlage betrug 2018 pro Unternehmen 140 Euro. 2019 ist nochmals eine Umlage notwendig, die dann aber nur noch 70 Euro betragen soll.
Eine detaillierten Bericht zu den weiteren Veränderungen im BGL und wie der Verband das Thema „Erhöhung der Lkw-Gewichte auf 44 Tonnen“ einschätzt, finden Sie in der aktuellen VerkehrsRundschau VR 42/2018 oder Abonnenten der VerkehrsRundschau unter www.verkehrsrundschau-plus.de.
(cd)