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Bericht der „Daehre-Kommission“ entfacht Maut-Debatte

19.12.2012 17:03 Uhr
Bericht der „Daehre-Kommission“ entfacht Maut-Debatte
Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann sprach sich für eine Autobahn-Maut auch für kleinere LKW aus
© Foto: ddp/Torsten Silz

Laut Abschlussbericht der Kommission „Zukunft der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung“ muss der Bund jährlich 7,2 Milliarden Euro mehr in Verkehrswege investieren.

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Berlin. Wegen der chronischen Geldnot bei Verkehrswegen in Deutschland nimmt die Debatte über eine Ausweitung von Maut-Modellen wieder Fahrt auf. Für Straßen, Schiene und Wasserstraßen bei Bund, Ländern und Kommunen sind jährlich mindestens 7,2 Milliarden Euro mehr erforderlich, wie aus dem am Mittwoch vorgelegten Abschlussbericht  der Kommission „Zukunft der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung“ („Daehre-Kommission“)hervorgeht. Um den Sanierungsstau aufzulösen, würden schon jetzt 15 Jahre gebraucht. Der baden-württembergische Ressortchef Winfried Hermann (Grüne) sagte, um eine stärkere Nutzerfinanzierung werde man nicht herumkommen. Er sprach sich dafür aus, dass auch für kleinere LKW Autobahn-Maut zu zahlen ist.

Eine Vorentscheidung über neue Finanzierungsinstrumente sei noch nicht gefallen, sagte der scheidende Vorsitzende der Verkehrsminister-Konferenz, Jörg Vogelsänger (SPD/Brandenburg). In dem Bericht listet die Kommission unter Leitung des ehemaligen Ressortchefs aus Sachsen-Anhalt, Karl-Heinz Daehre, verschiedene Optionen auf. Darunter sind eine PKW-Maut, höhere Mineralöl- oder Kfz-Steuern, oder eine Maut für Busse, wie Hermann als Kommissionsmitglied berichtete. Vorgeschlagen wird zudem, zur besseren Umsetzung von Projekten Fonds einzurichten, statt sie über jeweils neue jährliche Etats zu finanzieren.

Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Sören Bartol, sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Strohfeuerprogramme der Bundesregierung mit immer neuen Spatenstichen sind der falsche Weg. Nötig sind klare Prioritäten vor allem in den Erhalt, etwa maroder Autobahnbrücken.“ Eine PKW-Maut lehne die SPD ab. Vorstellbar sei, die LKW-Maut weiterzuentwickeln, etwa eine Ausdehnung auf alle Bundesstraßen. Hermann forderte, bei einer Sonder-Verkehrsministerkonferenz Anfang kommenden Jahres über Finanzierungsinstrumente zu beraten. Das Thema dürfe nicht länger mit Blick auf Wahlen unter den Teppich gekehrt werden. (dpa/bw)

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KOMMENTARE


Minimix

20.12.2012 - 14:48 Uhr

Leider ist die Berichterstattung über die LKW-Maut sehr lückenhaft. Zum Beispiel würde die Leser interessieren, wie hoch die Maut in direkt angrenzenden Nachbarländern (Frankreich, Schweiz, Österreich usw.) ist. Nach meiner Kenntnis ist die Maut in der Schweiz weit höher als hier und differenziert auch die Fahrzeuggewichte im Maut-Tarif. Wenn man die Maut als Vergütung für den verursachten Straßenverschleiß versteht, dann sollte sich das zulässige Gesamtgewicht auch im Tarif auswirken. Zur Zeit gibt es nur eine grobe Unterscheidung: Fahrzeuge bis drei Achsen und Fahrzeuge mit mehr als drei Achsen. Das zulässige Gesamtgewicht ist in der Zulassung eindeutig festgelegt, die Daten für eine solche Differenzierung liegen also bereits vor. Besonders ärgerlich ist, dass für die von den Herstellern angepriesenen Lang-LKW mit 44 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht immer noch der gleiche Tarif gilt wie für einen 4-Achser im Volumentransport mit etwa 25 Tonnen. Fahrzeuge mit 12 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht bezahlen immer noch die gleiche Maut wie ein 3-Achs-Fahrzeug mit 26 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht.


Politiker

20.12.2012 - 18:44 Uhr

Seltsam: Ein Ausländer kritisiert wieder Deutschland. Frau Merkel: Tun Sie endlich etwas für Deutschland! Nur Frau Merkel wird nie etwas für Deutschland machen, außer für Banken und Banker!


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