Den Haag. Die Behörden in den Niederlande, Belgien und Luxemburg werden sich künftig regelmäßig untereinander die Daten austauschen, die sie bei Lkw-Kontrollen zum Funktionieren der Tachographen sowie der Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten in ihren jeweiligen Ländern aufgenommen haben. Das teilte das Benelux-Sekretariat in Brüssel mit. Demnach trafen sich Vertreter der Verkehrsministerien aus den genannten drei Ländern jetzt in Den Haag, um den bereits Ende März gefassten Grundsatzbeschluss praxistauglich vorzubereiten.
Aus den gegenseitig übermittelten Daten soll ein Ranking von "vertrauenswürdigen" und "weniger vertrauenswürdigen" Transportunternehmen im Benelux-Raum erstellt werden. Die vertrauenswürdigen Unternehmen sollen dann weniger oft kontrolliert werden als die anderen Unternehmen. Der Austausch von weiteren Daten aus Lkw-Kontrollen ist in nächsten Schritten geplant. Die Datenübermittlung soll mittelfristig elektronisch geschehen.
Benelux-Staaten sehen sich als Vorreiter in Europa
Die Benelux-Staaten sehen sich in dieser grenzüberschreitenden Kooperation als Vorreiter in Europa. Diese Zusammenarbeit sei ein Baustein dafür, den Straßengütertransport sicherer zu machen. Die Erfahrungen sollen mit anderen Ländern und der EU-Kommission geteilt werden, um auch woanders ähnliche Projekte anzustoßen, heißt es in der Mitteilung des Benelux-Sekretariats.
Die Benelux-Staaten hatten sich Ende 2013 in dem so genannten „Vertrag von Lüttich” auf eine engere Zusammenarbeit bei der Lkw-Kontrolle geeinigt. Seitdem finden regelmäßig Lkw-Kontrollen zeitgleich in den drei Ländern mit Kontrolleuren aus allen drei Ländern statt. Bei neun solcher gemeinsamen Aktionen sind bislang 658 Fahrzeuge kontrolliert und 265 Verstöße festgestellt worden. (kw)