Brüssel. Das belgische Postunternehmen Bpost hat den US-amerikanischen Paketzusteller Radial aus King of Prussia im Großraum Philadelphia für 820 Millionen Dollar (knapp 700 Millionen Euro) übernommen. Bpost will dadurch seine Präsenz auf dem US-Markt stärken, gleichzeitig aber auch das Knowhow von Radial für sein Europageschäft nutzen, teilen die Belgier mit. Die Übernahme ist Teil der Bpost-Strategie, die Position des Unternehmens im Paketzustellungsmarkt zu stärken.
Das auf den Internethandel spezialisierte Unternehmen Radial betreibt US-weit 24 Fulfillment Center und arbeitet mit einem Omnichannel-Konzept, wozu neben den Bestellungen und Auslieferungen der Waren auch integrierte Dienstleistungen wie Bezahl- und Steuerdienste sowie Betrugsschutz zählen. 2016 bearbeitete Radial mehr als 306 Millionen Aufträge. Für das laufende Jahr werden ein Umsatz von ungefähr einer Milliarde US-Dollar (850 Millionen Euro) und ein Gewinn vor Steuern (EBITDA) von 65 bis 70 Millionen Dollar (55-59 Millionen Euro) erwartet. „Ich bin sehr stolz auf diese Übernahme, wodurch Bpost einen großen Schritt zu seinem Ziel macht, zu einem der führenden Unternehmen für Logistikdienstleistungen im Online-Handel sowohl in Benelux, aber auch in ganz Europa und in der Welt zu werden”, sagte Bpost-CEO Koen Van Gerven.
Interesse an Paketdienstleistungen
Im vergangenen Jahr hatte Bpost, an dem der belgische Staat die Mehrheitsanteile hält, mehrmals vergeblich versucht, das niederländische Postunternehmen PostNL zu übernehmen. Die Belgier waren damals vor allem an den Paketdienstleistungen der Niederländer interessiert. Seit dem Scheitern dieser Übernahme hat Bpost bereits mehrere kleinere Paketdienstleister vor allem im Benelux-Raum übernommen. Bpost ist bereits heute in den USA und Kanada durch sein weltweit agierendes Tochterunternehmen Landmark Global aktiv. (kw)