Nach Plänen der flämischen Verkehrsministerin Annick De Ridder sollen Lang Lkw mit einer Länge von bis zu 25,25 Metern und einem zulässigem Gesamtgewicht von maximal 60 Tonnen spätestens ab Mitte 2026 im Regelverkehr in Belgiens nördlicher Region fahren. Wenn möglich auch schon früher. Am 30. Juni 2026 läuft das letzte Pilotprojekt zum Testen der Lang-Lkw in Flandern aus.
Der Regelverkehr soll dann ähnlich wie in Deutschland mit einem Positivnetz funktionieren. Nur auf bestimmten Strecken werden Lang-Lkw fahren dürfen. So funktioniert zurzeit auch das aktuelle Pilotprojekt.
Die belgische Transport- und Logistikbranche begrüßt die Entscheidung. Und sogar Umweltverbände haben sich positiv geäußert. „Das ist keine Top-Lösung, aber es besteht allgemeiner Konsens darüber, dass Lang-Lkw eine positive Sache sind“, lässt sich Klaas Decorte, Verkehrsexperte beim flämischen Umweltverband Bond Beter Leefmilieu, in der Zeitung De Standaard zitieren.
Tests mit Lang-Lkw
In Belgiens südlicher Region Wallonien werden Lang-Lkw zurzeit ebenfalls getestet. Eine Zulassung im Regelverkehr ist dort noch nicht geplant. Allerdings ist die aktuell laufende Testphase, die im September endet, bereits bis Juni 2026 verlängert worden.
Keine Tests mit Lang-Lkw gibt es dagegen bislang in der Hauptstadtregion Brüssel. Und das könnte zu Problemen führen, wenn nicht nur in Flandern, sondern auch in der Wallonie Lang-Lkw im Regelverkehr fahren sollten. Denn zwei Abschnitte des Brüsseler Rings, der die Autobahnen von Flandern und Wallonien verbindet, liegen auf dem Gebiet der Region Brüssel. Das könnte - Stand der Dinge heute - verhindern, dass Lang-Lkw auf den kürzesten Strecken vom Süden nach Norden und umgekehrt in Belgien fahren könnten.