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Belastungsversuch der Elbbrücke in Bad Schandau

10.02.2025 13:24 Uhr | Lesezeit: 3 min
Mitarbeiter des Landesamt für Straßenbau und Verkehr sind bei einer Bauwerksdiagnostik unterhalb der gesperrten Elbbrücke in Bad Schandau mit Seilen gesichert
Ist der Belastungsversuch erfolgreich, könne die Brücke ab Ende April oder Anfang Mai wieder teilweise für den Verkehr zugelassen werden
© Foto: Sebastian Kahnert/dpa/picture alliance

Ein Hoffnungsschimmer in Bad Schandau: Ein Belastungstest soll klären, ob die gesperrte Elbbrücke schon im Frühjahr teilweise wieder freigegeben werden kann.

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Ein Belastungsversuch soll den Prüfzeitraum an der seit Anfang November gesperrten Elbbrücke in Bad Schandau um Monate verkürzen. Frühestens Ende April oder Anfang Mai könnte die Brücke teilweise für den Verkehr zugelassen werden, wenn es die Ergebnisse zulassen, sagte Steffen Marx, Direktor des Institutes für Massivbau an der Technischen Universität Dresden. Der Pkw- und leichte Lkw-Verkehr bis 3,5 Tonnen sowie Sonderfahrten für Busse könnten dann möglich sein. Dies ist ein Hoffnungsschimmer für die regionalen Firmen und Handwerksbetriebe, die angesichts der Sperrung um ihre Existenz bangen.

Standsicherheit wird experimentell geprüft

Der Versuch ist laut Marx für April angepeilt. Die Tragfähigkeit der Brücke soll dabei mit autonom fahrenden Schwerlastmodulen mit kontinuierlich zunehmender Last getestet werden. "Man führt also einen experimentellen Nachweis der Standsicherheit durch", sagte Marx. Dies sei nur unter ganz besonderen Umständen erlaubt. "Normalerweise macht man so etwas rechnerisch."

Durch die Belastungssimulation soll sich der Prüfzeitraum deutlich verkürzen. Belastbare Ergebnisse - etwa durch das sogenannte Schallemissionsverfahren, mit dem auch äußerlich nicht erkennbare Risse im Spannstahl festgestellt werden können - wären sonst erst nach einigen Monaten möglich, erläuterte Infrastrukturministerin Regina Kraushaar (CDU). Um schneller Klarheit zu schaffen, habe Marx ihr daher in der vergangenen Woche den Belastungsversuch vorgeschlagen. "Wir nehmen dafür jetzt noch einmal 300.000 Euro in die Hand", sagte Kraushaar.

Brücke seit November gesperrt

Die Elbbrücke in Bad Schandau war am 7. November überraschend aus Sicherheitsgründen für sämtlichen Verkehr gesperrt worden. Vorausgegangen war eine Sonderprüfung nach dem Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke. Seit Donnerstag, 6. Februar, kann der Schiffsverkehr wieder uneingeschränkt passieren. Bei beiden Bauwerken ist Henningsdorfer Spannstahl verbaut. Da die Brücke in Bad Schandau unmittelbar nach der Carolabrücke nach ähnlicher Bauweise errichtet wurde, ist sie ähnlich gefährdet für sogenannte Spannungsrisskorrosion, die in Dresden als Einsturzursache gilt.

Behelfsbrücke frühestens Anfang 2026

Die Planungen für eine Behelfsbrücke gehen indes weiter. Anfang März sollen Varianten vorliegen, möglich wäre ein Umbau der Bahnbrücke für den Autoverkehr oder der Bau einer Behelfsbrücke, entweder direkt neben der gesperrten Brücke oder separat, wie Kraushaar sagte. Die Arbeiten dazu sollen noch in diesem Jahr beginnen. Wenn alles gut gehe, sei man Anfang 2026 mit dem Bau fertig, so die Ministerin.

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