Bei Tanks zählt Sicherheit doppelt

Mit seinen rund 45.000 Einwohnern gehört das niederbayrische Straubing zwar nicht zu den großen deutschen Metropolen - aber in der Gefahrgut-Branche hat die Stadt an der Donau einen ausgezeichneten Namen. Das liegt daran, dass hier zwei namhafte Hersteller von Tankfahrzeugen ihre Produktion betreiben. Und sicher auch ein bisschen daran, dass die TÜV SÜD Auto Service GmbH hier ihre Kompetenz für Gefahrguttransporte mit Tankfahrzeugen gebündelt hat. Peter Wyrzgol heißt der Mann, bei dem die Fäden in Sachen Tankfahrzeuge zusammenlaufen. Er koordiniert seit einem Jahr als Fachverantwortlicher für Gefahrgut und örtlicher Leiter der Benannten Stelle - so der Fachausdruck - die 20 Tanksachverständigen der TÜV SÜD Auto Service GmbH in Bayern. Und er vertritt das Unternehmen als Experte auch in mehreren Gremien. Zum Beispiel sitzt er in den Arbeitskreisen des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) für drucklose Tanks und Technik/Straße, wo er seinen Sachverstand bei Fragen rund um die Sicherheit und Technik einbringt. Im Verband der TÜV (VdTÜV) ist der Bayer sowohl Mitglied des Arbeitskreises Gefahrgut-Fahrzeuge als auch Mitglied des Arbeitskreises Gefahrgut. Der Diplom-Ingenieur der Fachrichtung Fahrzeugtechnik schloss sich TÜV SÜD bereits im Jahr 2001 an. 2007 erhielt er nach zweijähriger Qualifikation die Benennung zum amtlich anerkannten Sachverständigen und zum Tanksachverständigen. Seitdem hat er sich intensiv in das wichtige Sachgebiet eingearbeitet. Zu beachten gibt es für einen Tanksachverständigen einiges: Aufgrund der hohen Sicherheitsrelevanz gelten sowohl für den Bau als auch für den Betrieb von Tankfahrzeugen strenge Regeln. Fahrzeugbau-Unternehmen, die Tankfahrzeuge bauen wollen, müssen zunächst eine Anerkennung als anerkannter Herstellerbetrieb nach dem internationalen Gefahrgutrecht (ADR) vorweisen, erklärt Wyrzgol. Voraussetzungen dafür sind unter anderem eine Verfahrensprüfung und eine Schweißprüfung, die von TÜV SÜD abgenommen werden. Die Anerkennung spricht dann offiziell die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) aus. Nächster Schritt: Der nunmehr anerkannte Fahrzeughersteller muss für jeden Fahrzeugtyp, den er herstellen will, ein Baumuster beantragen und einen Prototyp bauen. Dieser wird dann von TÜV SÜD Tankexperten gründlich auf Einhaltung der relevanten Vorschriften und Standards geprüft. Fällt diese Prüfung positiv aus, erteilt die BAM die Zulassung für das Baumuster. Das entsprechende Fahrzeug darf endlich in Serie gebaut werden. Das komplexe Verfahren hat einen guten Grund: "Der Bau von Tankfahrzeugen ist technisch nicht ohne. Die Prüfungen dienen dazu, sicherzustellen, dass nur qualifizierte und entsprechend ausgestattete Betriebe Tankfahrzeuge bauen dürfen", betont Wyrzgol. Mit dem genehmigten Baumuster ist es allerdings nicht getan. Bevor ein Tankfahrzeug vom Transportunternehmen beim Hersteller abgeholt wird, führen die Tanksachverständigen von TÜV SÜD Auto Service noch eine erstmalige Prüfung durch. Bei den Straubinger Nutzfahrzeugherstellern beispielsweise ist Wyrzgol selbst als Prüfer aktiv. Die Prüfung derTanks muss dann der Betreiber des Fahrzeugs nach drei Jahren wiederholen lassen. "Diese Prüfungen finden nicht bei TÜV SÜD, sondern in Reparatur- oder Herstellerbetrieben statt", erläutert Wyrzgol. Dort haben die Tanksachverständigen von TÜV SÜD Auto Service alle Apparate und Messgeräte zur Hand, die sie für die Prüfung brauchen. Geprüft werden unter anderem Tankbefestigungen, Tankwandung und die Dichtheit des Tanks. Alle sechs Jahre findet überdies eine innere Prüfung des Tanks statt. Dazu muss der Tank gereinigt und entgast werden, bevor er durch einen Prüfer befahren werden kann. Für Tankcontainer, die nicht fest mit einem Fahrzeug verbunden sind, gelten übrigens kürzere Prüffristen: 2,5 Jahre für die äußere Prüfung und 5 Jahre für die Prüfung des Tankinneren. Tankcontainer spielen vor allem bei intermodalen Verkehren eine wichtige Rolle. Generell stellt TÜV SÜD Tankexperte Wyrzgol den Fachspeditionen ein gutes Zeugnis aus. "Da wird meistens sorgfältig gewartet und gepflegt", hat er beobachtet. Dies schont auch den Geldbeutel: Für sicherheitsrelevante Mängel an Tankfahrzeugen gibt es empfindliche Bußgelder. Das Fahrzeug muss jederzeit den Vorschriften des ADR entsprechen - auch zwischen den Prüfungen", warnt Gefahrgut-Fachmann Wyrzgol. Wichtig für einen reibungslosen Ablauf der Prüfung. Der Fahrer muss den Prüfern alle vorgeschriebenen Dokumente vorlegen können. Dazu zählen schriftliche Weisungen, die ADR-Zulassungsbescheinigung und die Tankakte mit den Tankprüfberichten. Gerade der letztere Punkt wird immer mal wieder vergessen, wie Gefahrgut-Profi Wyrzgol aus seiner Prüferfahrung heraus weiß. TÜV SÜD Ansprechpartner TÜV SÜD Auto Service GmbH, Peter Wyrzgol Tel.: 094 21/99 64-13, Fax: -25 E-Mail: peter.wyrzgol@tuev-sued.de

Elektromobilität: Hamburg will Ladepunkte auf 10.000 erhöhen

Bürokratieentlastung: Bundesrat stimmt neuer Verordnung zu

Automobilzulieferer: Bosch will weitere Stellen streichen

A7 wird zeitweise gesperrt

Schwerpunktkontrollen: Viele Verstöße von Lkw und Bussen

Alle Schlagzeilen

Bei Tanks zählt Sicherheit doppelt

HASHTAG

#TÜV Süd

6. Fachkonferenz Lkw und Fuhrpark in Bonn

Profis für die Flotte

Im Dienst der Innovation

MEISTGELESEN

Änderung durch EU-Mobilitätspaket: Mitführungspflicht verdoppelt sich

A7 wird zeitweise gesperrt

Duvenbeck übernimmt Sander Logistics

STELLENANGEBOTE

Head of Logistics (w/m/d) mit fundierter Erfahrung im internationalen Versand

Teamleiter Lager im Handelslager/ Brennschneidbetrieb (w/m/d)

Schichtleiter (w/m/d) Logistik - Warenausgang

Leiter (w/m/d) Logistik Teilbereich Warenausgang

Koordinator (m/w/d) Intralogistik mit Teamleitungsfunktion

WEITERLESEN

NEWSLETTER